Zuviel Vitamin D kann Allergien auslösen

Ina Doering
Zuviel Vitamin D kann Allergien auslösen

Manchmal sollen Schwangere oder ältere Menschen zusätzlich Vitamin D einnehmen. Das erscheint besonders notwendig in der dunkleren Jahreszeit oder zusätzlich zur Einnahme von Kalzium. Es ist jedoch möglich, die Einnahme von Vitamin D über zu dosieren. Dann kann das „Knochen-Vitamin“ unter Umständen Nahrungsmittelallergien auslösen, die sicher nicht erwünscht sind. Jeder Nahrungsmittelallergie liegt ein Auftreten von Immunglobulinen im Blut zugrunde, auf die das Immunsystem reagiert. So entstehen beispielsweise allergische Reaktionen gegenüber dem Hühnereiweiß, dem Milcheiweiß, der Erdnuss, der Sojabohne oder dem Weizenmehl.

Langzeitstudie des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung

Deutsche Wissenschaftler veröffentlichten Anfang 2013 in der Fachzeitschrift „Allergy“ einen Artikel, in dem sie gerade Schwangeren empfehlen, auf die zusätzliche Einnahme von Vitamin D zu verzichten. Sie fanden heraus, dass Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft Vitamin D zu sich nahmen, nach der Geburt verstärkt eine Allergie entwickeln. Wenn das Blut der Schwangeren jedoch einen niedrigeren Vitamin-D-Spiegel aufweist, traten bei ihren Kindern weniger Nahrungsmittelallergien auf. Etwa im Jahr 1990 wurde der Zusammenhang zwischen Vitamin D und Nahrungsmittelallergien entdeckt. Die Langzeitstudie des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Leipzig, und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erbrachte nun einen weiteren Nachweis dafür.

Kein Vitamin D für Schwangere

Bisher konnte die Wissenschaft zumeist nur Gutes vom Vitamin D berichten. Seine Rolle bei der Prävention und Therapie von Rachitis ist weltweit anerkannt. Es unterstützt das Muskelsystem und das Nervengewebe. Der Körper braucht es auch beim Einbau von Kalzium in die Knochen. In dieser Studie jedoch zeigte sich die Verbindung zwischen der Einnahme von Vitamin D und der Entwicklung von T-Zellen als Nachteil für diesen Bereich des Immunsystems, der zudem verantwortlich ist für allergische Reaktionen des Körpers. Weniger T-Zellen können dann die überschießende Immunantwort des Körpers nicht mehr in ausreichendem Maße reduzieren. Damit kann sich eine Allergie ausprägen. Sicher ist das Vitamin D nicht hauptsächlich für die Ausbildung von Allergien verantwortlich. Aber unter Berücksichtigung der erzielten Forschungsergebnisse könnten Menge und Ausprägung der Nahrungsmittelallergien bei Kleinkindern eingeschränkt werden.


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