Fleischallergie

Julia Maurer
Fleischallergie


Fleischallergien gehören zu den „Neuen Allergien“. Doch was ist tatsächlich dran an der Allergie gegen Fleisch, was löst sie wirklich aus und wie können Sie allergischen Reaktionen auf Wurst und Fleisch ausweichen?

Die gute Nachricht vorab: Fleischallergien sind recht selten. Schätzungsweise 0,1 bis 0,2 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen.

Die Symptome – Pusteln, Quaddeln, Darmprobleme und sogar Atemnot und anaphylaktischer Schock – treten allerdings teilweise erst verzögert auf. Dies erschwert die Diagnose.

Allergie auf Proteine im Fleisch

Schuld an den allergischen Reaktionen auf Fleisch und Wurstprodukte sind tierische Proteine aus dem Muskelfleisch, genauer α-Galaktose. Dabei können auch die Fleischsorten entscheidend sein. Einige Patienten reagieren allergisch auf rotes Fleisch, andere auf Geflügel.

In der Regel werden die meisten Allergene durch das Durcherhitzen von Fleisch zerstört. Bei halbrohem oder rohem Fleisch wie einem Rare Steak oder Hackfleisch ist dies allerdings nicht der Fall. Besonders problematisch erscheint der Verzehr von Innereien, etwa Nieren.

Es können aber auch allergische Reaktionen nach dem Verzehr von Wurst und Fleisch auftreten, die durch bestimmte Zusatzstoffe wie Milchzucker, aber auch bestimmte Kräuter ausgelöst werden. Dabei handelt es sich aber nicht um eine Fleischallergie.

Auch psychische Prozesse können eine Rolle spielen. Wenn sich jemand extrem vor Fleisch und Fleischprodukten ekelt, kann dies ebenfalls Symptome auslösen, die denen einer Allergie ähneln.

Weniger bekannt ist, dass Fleischallergien auch durch Zeckenbisse ausgelöst werden können.

Die Therapie der Wahl heißt wie bei allen Allergien Enthaltsamkeit. Das setzt aber voraus, dass der wirkliche Auslöser bekannt ist. Klarheit verschaffen hier Blutanalyse und Pricktest. Bei allergischen Reaktionen auf tierische Proteine sollten unter anderem auch rohe Eier gemieden werden. Hier kann eine vegetarische oder vegane Ernährung hilfreich sein. Bei einer Allergie auf Proteine aus rotem Fleisch reicht bereits die Beschränkung auf Geflügel und Fisch. In der Praxis ist dies allerdings nicht immer erfolgreich, da insbesondere bei der Wurstproduktion auch gemischtes Fleisch verwendet wird.



Photo © christian alex / pixelio.de

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