„Winterallergie“ – Mythos oder wahre Plage?

Julia Maurer
„Winterallergie“ – Mythos oder wahre Plage?

Beim Begriff „Winterallergie“ vermuten Außenstehende eine Allergie gegen Schnee. Der Begriff meint jedoch etwas anderes. Doch was ist wirklich dran an einer Allergie, die anscheinend nur im Winter auftritt?

Winter bedeutet in erster Linie Kälte und Nässe. Diese beiden Faktoren können zwar Asthma-Patienten sehr zu schaffen machen, sind aber keine Allergieauslöser im eigentlichen Sinne. Wenn Menschen im Winter mit roten Triefnasen herumlaufen, ist dies allerdings auch nicht immer nur ein Anzeichen für einen grippalen Infekt.

Immer häufiger leiden Menschen im Winter an Allergie-Symptomen, wie man sie von einem Heuschnupfen kennt: rote, laufende Nase, angeschwollene Schleimhäute, Augenbrennen und ständiges Niesen.

Tatsächlich handelt es sich in diesen Fällen zumeist um eine allergische Rhinitis, die aufgrund des gehäuften Auftretens in der kalten Jahreszeit eben als „Winterallergie“ bezeichnet wird.

Winterallergie durch schlechtes Raumklima

Die Problematik rührt zwar tatsächlich aus den bereits genannten äußeren Faktoren Kälte und Nässe. Entscheidend ist aber die Art und Weise, wie wir mit diesen Umweltbedingungen umgehen. Gegen beide unangenehme Begleitfaktoren der Wintermonate behelfen wir uns mit Wärme.

Die Folge ist aber oft ein komplett ungesundes Raumklima aus extrem warmer, trockener Luft. Und genau diese führt dazu, dass Allergene wie Hausstaub, Milbenkot und Schimmelpilzsporen verstärkt aufgewirbelt werden – und damit beginnen für Allergiker die Probleme.

Werden die überhitzten Räume zu lange und damit falsch gelüftet, bildet die nun viel zu feuchte Luft den idealen Nährboden für Schimmelpilze und Hausstaubmilben. Damit schließt sich der Kreislauf endgültig.

Stimmungsaufheller wie Duftkerzen oder Räucherstäbchen und Räuchermännchen können bei Asthma-Patienten und empfindlichen Menschen zusätzlich für allergische Reaktionen sorgen.

Abhilfe gegen eine Winterallergie schafft hier zunächst ein gesundes Raumklima mit nicht zu hohen Temperaturen (Wohnräume: maximal 22 Grad, Schlafzimmer: maximal 20 Grad) und optimaler Luftfeuchtigkeit (40-60 Prozent).

Zur Kontrolle leistet eine elektronische Wetterstation gute Dienste. Statt langem Lüften sollten Sie kurzzeitig auf Stoß lüften. Insbesondere Räume mit hoher Feuchtigkeit (Bad, Küche) sollten Sie öfter lüften.

Auch Luftreinigungsgeräte können sehr hilfreich sein. Verzichten Sie dagegen auf Raumklima-Optimierer wie Luftbefeuchter, da diese zu wahren Schimmelschleudern mutieren können. Verwenden Sie stattdessen lieber Topfpflanzen.


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