Histamin-Intoleranz: Alternativen zum Glühwein

Julia Maurer
Histamin-Intoleranz: Alternativen zum Glühwein

Vor allem auf Weihnachtsmärkten, aber auch zu Hause gehört der Glühwein zum fast unverzichtbaren Bestandteil der Vorfreuden. Er wärmt und betört mit seinen unverwechselbaren Aromen die Sinne.

Dass er zuweilen zu Kopf steigt, muss aber nicht unbedingt an dem Alkohol liegen. Oft sind die Übelkeit und die Kopfschmerzen Anzeichen einer Nahrungsmittelunverträglichkeit. Schuld daran ist das Histidin, zuweilen sind es auch die verwendeten Zutaten.

Histidin ist ein Bestandteil von Rotwein, der Grundlage eines traditionellen Glühweins. Da es im menschlichen Körper allergische Reaktionen auslöst, wird es bereits bei der Nahrungsaufnahme durch ein spezielles Enzym deaktiviert.

Das so entstandene Histamin wird dann später insbesondere im Darm durch ein weiteres Enzym abgebaut. Ist dieser Abbau-Prozess gestört, gelangt vermehrt Histamin in den Körper, und es kommt zu Unverträglichkeitsreaktionen wie Hautrötungen, Kopfschmerzen und Übelkeit.

Ähnliche Reaktionen können übrigens auch durch Käse ausgelöst werden. Die Nahrungsmittelunverträglichkeit kann durch Vitaminpräparate und eine Regeneration der Darmschleimhaut reduziert werden.

Sofern die Nahrungsmittelunverträglichkeit eindeutig durch den Rotwein ausgelöst wird, genügt es möglicherweise bereits, auf eine Variante aus Weißwein umzusteigen. Dieser enthält wesentlich weniger Histidin und wird von vielen Menschen mit einer Histamin-Intoleranz besser vertragen.

Rezept für einen Histidin-armen Weißwein-Glühwein

Da Menschen mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit ohnehin etwas vorsichtiger sein sollten beim Kauf von industriell zubereiteten Produkten, wie zum Beispiel auch Fertigglühwein und Glühweingewürz, lohnt sich die Selbstproduktion.

Verwenden Sie dazu einen guten halbtrockenen oder trockenen Weißwein (Riesling, Silvaner), vielleicht sogar eine Winzerabfüllung. Außerdem benötigen Sie die typischen Gewürze:

  • eine Zimtstange aus echtem Ceylon-Zimt,
  • 4 Sternanis-Kapseln,
  • jeweils 10 Nelken und Pimentkörner,
  • 8 Kardamomkapseln,
  • je 1 Teelöffel Koriandersaat und Anissaat,
    eine unbehandelte, heiß abgewaschene Bio-Orange.

Wenn Sie die Gewürze in einen Gewürzbeutel füllen, können Sie diesen später bequem herausnehmen und ersparen sich das Abseihen. Füllen Sie den Wein in einen großen Topf, gießen Sie ½ l Wasser hinzu und geben die Gewürze hinein.

Kochen Sie das Gemisch zugedeckt auf. Geben Sie Orangenschalenstücke hinzu und lassen Sie das Ganze eine weitere Viertelstunde zugedeckt ziehen. Entnehmen Sie die Gewürze oder sieben Sie den Glühwein ab und süßen Sie ihn mit Zucker oder Honig.

Für eine alkoholfreie Variante können Sie statt Wein auch Apfelsaft oder schwarzen Johannisbeersaft verwenden.


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