Hat mein Hund eine Fleischallergie?

Julia Maurer
Hat mein Hund eine Fleischallergie?

Tierhalter reagieren immer wieder ungläubig auf die Diagnose des Tierarztes, dass ihr Haustier eine Allergie hat. Noch erstaunlicher aber ist die Vorstellung, dass ein Hund ausgerechnet eine Fleischallergie haben könnte. Wenn allerdings die Symptome auf eine Unverträglichkeit hindeuten, müssen Alternativen für das Futter her.

Wenn ein Hund nach den Mahlzeiten plötzlich Symptome zeigt, wie massive Verdauungsprobleme oder ständiges Kratzen bis zum Bluten, etwa an den Ohren, könnte dies ein Hinweis auf eine Unverträglichkeit sein.

Tatsächlich scheinen immer mehr Hunde allergische Reaktionen auf bestimmte Fleischsorten zu zeigen. Als besonders kritisch werden dabei die gängigen, heimischen Proteinlieferanten Rind und Schwein, aber auch Pute und Lamm genannt.

Diese Fleischsorten werden auch häufig in industriellem Fertigfutter verwendet und dienen nicht selten als Verkaufsargument.

Einige Hundehalter berichten allerdings auch, dass die Unverträglichkeiten nur bei erhitztem Fleisch auftreten, also wenn das Eiweiß denaturalisiert wurde.

Futter-Alternativen für den Hund bei einer Fleischallergie

Wenn der Hund diese Fleischsorten offensichtlich nicht (mehr) verträgt, stellt sich für den Hundehalter die Frage nach alternativen Proteinquellen für den Vierbeiner. Hier gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten:

  • Andere Fleischsorten: Sofern weiterhin auf Fleisch als Proteinquelle gesetzt werden soll, bieten sich (teure) Alternativen wie Strauß, Känguru oder Büffel an. Dies wird auch bei speziellem Allergikerfutter berücksichtigt.
  • Barfen: Beim Barfen wird auf industrielles Futter verzichtet, stattdessen erhält der Hund eine Mischung aus frischem Fleisch, Knochen, Gemüse, Obst, Kräutern und Ölen. Der Begriff selbst wird unterschiedlich gedeutet, etwa „Bones And Raw Food“ (Knochen und rohes Futter) und steht für eine artgerechte Rohernährung.
  • Umstieg: Ähnlich wie beim Menschen ist auch bei Hunden eine vegetarische oder gar vegane Ernährung möglich. Viele Hunde akzeptieren sogar rohes Gemüse. Wenn Sie sich für eine solche Ernährungsweise für Ihren Hund entscheiden, sollten Sie allerdings einen erfahrenen Hunde-Ernährungsberater hinzuziehen. Nicht jedes Gemüse ist für Hunde in roher Form gesund. Außerdem müssen Sie natürlich auf Gewürze verzichten. Der Getreideanteil sollte nicht über 10 Prozent liegen. Insbesondere bei Industriefutter sollten Sie auf die Anteile an Weizen-, Soja- und Rübenbestandteilen achten. Außerdem müssen Sie darauf achten, dass Ihr Hund die erforderlichen Mineralstoffe und Vitamine erhält. Bei einer Ernährungsumstellung kommt es anfangs zu Verdauungsproblemen, die in diesem Fall allerdings (normalerweise) nicht Symptome für eine Unverträglichkeit sind.

Falls Ihr Hund Unverträglichkeitsreaktionen zeigt, sollten Sie das Tier von einem erfahrenen Tierarzt auf eine Allergie untersuchen lassen. Eine Umstellung auf andere Fleischsorten kann vorab den Verdacht auf eine Fleischallergie bestätigen.


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