Kontaktallergen: Perubalsam

Julia Maurer
Kontaktallergen: Perubalsam

Das Kosmetikprodukt duftet angenehm nach Zimt und Vanille, doch nach dem Auftragen machen sich Hautirritationen wie Brennen, Jucken und Rötungen oder gar Ekzeme bemerkbar. Auslöser der Unverträglichkeit könnten Extrakte aus Perubalsam sein. Doch auch Raucher können von einer Perubalsamallergie betroffen sein.

Perubalsam stammt nicht, wie der Name vielleicht vermuten lässt, aus dem südamerikanischen Peru, sondern zumeist aus dem zentralamerikanischen El Salvador. Zur Gewinnung wird die Rinde des Balsambaumes (Myroxylon balsamum oder auch Myroxylon pereirae) eingeschnitten und das Wundsekret aufgefangen. Der Balsam gilt als leicht, antiseptisch, entzündungshemmend und juckreizstillend.

Als Duftstoff ist Perubalsam in der EU inzwischen verboten, Extrakte und Derivate daraus dürfen aber in Konzentrationen bis zu 0,4 Prozent des Gesamtprodukts in Kosmetika verwendet werden. Dazu gehören neben Haarlotionen, Hairconditioner und Cremes auch Rasierwasser, Lippenstifte und Zahnpasten, aber auch in Medikamenten zur äußerlichen Anwendung und in Zahnzementfüllungen. Daneben kommt es zu Einsatz in Ölfarben und Schmiermitteln sowie zur Aromatisierung von Tabakprodukten.

Weiters finden sich Einzelsubstanzen aus Perubalsam auch in Nahrungsmitteln als Ersatz für Vanille (Vanillin, Marzipan) oder Zimt sowie in gesüßten oder aromatisierten Getränken wie Cola und anderen Softdrinks. Ein anderer kritischer Bestandteil ist Benzoesäure, die bei Konserven oft zum Einsatz kommt. Insgesamt besteht Perubalsam aus etwa 250 Inhaltsstoffen. Etwa 30 davon haben ein allergenes Potenzial.

Neben dem eigentlichen Perubalsam gibt es auch eine künstlich hergestellten Perubalsam (Balsamum peruvianum artificale), das unter der Bezeichnung Perugen vertrieben wird. Dabei handelt es sich um ein Gemisch aus Harzen und Balsamen, das als Krätzemittel eingesetzt wird.

Perubalsam-Inhaltsstoffe in Cremes können Unverträglichkeit auslösen

Eine Perubalsamallergie zeigt sich in erster Linie durch Unverträglichkeit beim Kontakt, wozu natürlich auch oraler Kontakt (beim Verzehr entsprechender Speisen) gehört. Inzwischen ist diese Allergie in vielen Ländern die dritthäufigste Kontaktallergie. Als einer der Gründe dafür wird auch der zunehmende Zigarettenkonsum bei Frauen angesehen.

Ob eine Perubalsamallergie vorliegt, kann ein Allergologe austesten. Allerdings ist es äußerst schwierig, das tatsächlich auslösende Allergen zu identifizieren. Eine Enthaltsamkeit entsprechender Produkte lässt die Symptome in der Regel verschwinden, etwa die Ekzeme an den Händen bei betroffenen Rauchern.


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