Ernährungsumstellung bei Histamin-Intoleranz

Julia Maurer
Ernährungsumstellung bei Histamin-Intoleranz

Bei einer Histamin-Intoleranz besteht eine Unverträglichkeit gegen das aus der Nahrung stammende Histamin. Neben einer möglichen medikamentösen Behandlung ist die erste Maßnahme bei einer Histamin-Intoleranz deshalb immer eine Umstellung der Ernährung.

Bei Histamin-Intoleranz „Histaminbomben“ meiden

Eine komplett histaminfreie Ernährung ist nicht möglich, da fast alle Lebensmittel kleine Mengen an Histamin enthalten. Es gibt jedoch eine Reihe von Nahrungsmitteln, die einen besonders hohen Histamingehalt haben.

Histamin entsteht bei vielen Fermentations-, Trocknungs- und Lagerungsprozessen. Deshalb sollten Lebensmittel so frisch wie möglich sein. Besonders viel Histamin enthalten geräucherte Fleischprodukte (zum Beispiel Rauchschinken, Salami und viele andere Wurstsorten), Räucherfisch und Fischkonserven. Käse ist umso histaminreicher, je länger er gereift ist.

Weitere Lebensmittel, die viel Histamin enthalten, sind Sauerkraut, Essig (auch in Essig eingelegte Lebensmittel), fermentierte Sojaprodukte (Miso, Tempeh), Hefepasten (zum Beispiel in vegetarischen Brotaufstrichen), Avocado und Spinat. Auch Schimmelpilze (Edelschimmel auf bestimmten Weichkäsesorten) enthalten Histamin. Der bekannteste Histaminlieferant ist wohl der Rotwein. Während ein trockener Weißwein kaum Histamin enthält, sind Rotweine sehr reich an Histamin. Auch Bier enthält signifikante Mengen an Histamin.

Unser Tipp: Finden Sie heraus, was Sie ganz individuell vertragen und was nicht. Oft hängt die Verträglichkeit bestimmter Lebensmittel von der Menge und von der Kombination mit anderen Nahrungsmitteln ab. Bevor Sie neue Lebensmittel ausprobieren, informieren Sie sich im Zweifelsfall vorab über deren Histamingehalt.

Weitere problematische Lebensmittel

Es gibt einige Lebensmittel, die im Rahmen einer histaminarmen Ernährungumstellung vom Speiseplan gestrichen werden sollten, obwohl sie nur wenig Histamin enthalten.

Kakaoprodukte (Backkakao, Schokogetränke, Schokolade) enthalten kaum Histamin, dafür aber andere biogene Amine wie Tyramin und Phenylethylamin. Diese verzögern den Abbau von Histamin und sollten deshalb gemieden werden. Auch Ananas, Papaya, Orangen und Zitronen sollen den Histaminabbau hemmen.

Alkohol sollte grundsätzlich gemieden werden, da er die generelle Histamintoleranz senkt, indem er die Zellwände durchlässiger macht. Andere Lebensmittel stehen im Verdacht, zu einer verstärkten Histaminproduktion im Körper zu führen (Histaminliberatoren). Dazu gehören Tomaten, Erdbeeren und Meeresfrüchte, bei denen Sie sicherheitshalber vorsichtig die Verträglichkeit testen sollten.

Hier finden Sie Tipps für histaminarme Kochrezepte!


Ein Kommentar »

  1. Katrin 13. Juni 2017 at 08:04 - Antworten

    Ein sehr informativer Artikel. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele bei Histamin Intoleranz garnicht wissen, wie sie ihre Ernährung tatsächlich umzustellen haben.

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