Wenn die Allergie zum Lustkiller wird

Dr. Silvia Nold
Wenn die Allergie zum Lustkiller wird

Als Allergiker hat man es nicht leicht. Manchmal kann man nicht einmal die schönste Nebensache der Welt unbeschwert genießen. Von einer Sperma-Allergie über Reaktionen auf Körperpflegemittel des Partners bis hin zu Hautrötungen durch zu intensive Berührungen: Wir haben zusammengestellt, welche Probleme Allergiker beim Sex plagen können und was sie dagegen tun können.

Allergisch gegen Sperma?

Es gibt Menschen, die gegen Sperma allergisch sind. Genauer gesagt spricht man von einer Seminalplasma-Allergie. Das Seminalplasma ist die Samenflüssigkeit, die von Geschlechtsdrüsen wie der Prostata (Vorsteherdrüse) gebildet wird. Betroffene reagieren auf ein bestimmtes Protein im Ejakulat. Zum Glück ist diese Allergie sehr selten. Innerhalb einer viertel bis halben Stunde nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr treten Heuschnupfen-ähnliche Symptome auf. Auch Brennen und Juckreiz im Intimbereich sind möglich. In schweren (aber extrem seltenen) Fällen kann es bis anaphylaktischen Schock gehen.

Gegen eine Spermaallergie hilft nur das Meiden der Seminalflüssigkeit, zum Beispiel durch die Verwendung von Kondomen. Bei Kinderwunsch ist die Durchführung einer Hyposensibilsierung möglich. Bei schwersten Fällen ist nur eine künstliche Befruchtung möglich, da ein direkter Kontakt mit der Samenflüssigkeit lebensbedrohlich sein kann.

Duftstoffallergien: Wenn der Partner das falsche Parfum trägt

Wer empfindlich auf Duftstoffe reagiert, bei dem kann das Parfum des Partners zu unerwünschten Reaktionen führen. Mit dem langjährigen Lebensgefährten kann man solche Dinge leicht besprechen. Wer jedoch gerade jemanden neu kennengelernt hat, hat damit eher Probleme. Natürlich möchte man nicht gleich mit seinen Krankheiten hausieren gehen. Doch wenn beim ersten näheren Kontakt Rötungen oder Juckreiz auftreten oder gar ein Asthmaanfall droht, dann geht die Gesundheit vor und man sollte ein neues (parfumfreies) Treffen anregen.

Sensible Haut (oder das „Stoppel-Problem“)

Einige Allergiker, vor allem Frauen, kennen das Problem: Die Haut reagiert schneller als bei „normalen“ Menschen. Ein Auslöser können die eigenen Haarstoppel oder diejenigen vom Bart (oder anderen Körperteilen) des Partners sein. In Kombination mit Reibung und Schweiß reagiert sensible Haut schnell mit roten, juckenden oder brennenden Flecken. Hier hilft leider nur eines: Vorsichtig beim Kontakt mit Haarstoppeln sein. Regelmäßige Pflege mit pH-neutralen Cremes kann die Haut etwas unempfindlicher machen. Hilfreich ist es auch, wenn Haarstoppel entweder etwas länger oder ganz glatt rasiert sind.


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