Zeckenschutz: Ist er notwendig und was sollten Allergiker beachten?

Julia Maurer
Zeckenschutz: Ist er notwendig und was sollten Allergiker beachten?

Zecken sind nicht nur lästig, sondern übertragen auch die gefährlichen Krankheiten FSME und Borreliose. Ein effektiver Zeckenschutz tut also not. Doch hier sollten Allergiker doppelt Vorsicht walten lassen.

Zecken, in manchen Gegenden auch Hausbock oder Holzbock genannt, sind Spinnentiere, die eine äußerst unangenehme Angewohnheit haben: Sie ernähren sich von Blut, das sie Warmblütern abzapfen. Hunde- und Katzenbesitzer kennen das Problem zur Genüge. Doch leider gehört auch der Mensch zum Beuteschema dieser blutsaugenden Plagegeister. Der Vorgang ist, nüchtern betrachtet, recht einfach: Die Zecke sitzt im Gras und lauert auf ihr nächstes Opfer. Bei Berührung mit dem Gras wird sie abgestreift, klettert am Opfer empor und sucht sich eine weiche Stelle, an der sie Blut abzapfen kann. Dort beißt sie sich zunächst in die Haut des Wirtes fest, injiziert ein Blutgerinnungsmittel und saugt sich voll. Dabei schwillt ihr Körper erheblich an. Ist die Blutmahlzeit beendet, lässt sich die Zecke wieder abfallen.

Zecken können auch eine Zeckenbissallergie auslösen

Doch leider ist diese Theorie in der Praxis etwas komplizierter. Das Sekret, das die Zecke in die Bisswunde injiziert, enthält neben dem Blutgerinner auch andere Bestanteile, unter anderem ein lokales Betäubungsmittel und einen Entzündungshemmer. Bei entsprechend allergischen Menschen kann dieses Sekret heftige Allergiereaktionen auslösen. Daneben gibt es Hinweise darauf, dass Zeckenbisse auch eine Fleischallergie auslösen können.

Beim Versuch, die Zecke unsachgemäß zu entfernen, erbricht sie sich regelrecht in die Wunde, was zu schlimmen Infektionen führen kann. Auch unabhängig davon überträgt die Zecke die Frühsommerliche Meningo-Enzephalitis (FSME), eine durch Viren ausgelöste Hirnhauterkrankung, und die durch Bakterien ausgelöste Borreliose. Beide Erkrankungen sind gefährlich und können im schlimmsten Fall zum Tod führen. Aus diesem Grund gehört eine FSME-Schutzimpfung zur Pflicht für jeden, der sich in einem FSME-Risikogebiet aufhält oder ein solches besuchen will. Dazu gehören auch weite Teile Österreichs und Süddeutschlands. Gegen Borreliose gibt es dagegen keine Vorabimpfung, hier hilft nur die nachsorgende Behandlung, die möglichst frühzeitig einsetzen sollte.

Daneben können Sie sich aber auch durch lange Kleidung und das Meiden von hohem Gras und Unterholz schützen. Nach einem Spaziergang sollten Sie sich auch sicherheitshalber nach Zecken absuchen oder dabei helfen lassen.

In Apotheken und Drogerien erhalten Sie auch Zeckenschutzmittel, etwa in Form von Sprays. Allerdings ist vor allem hier das Allergiepotenzial oft sehr hoch. Viele dieser Mittel enthalten Stoffe, die für Allergiker bedenklich sein können. Das gilt auch und besonders für Hausmittel und Naturmittel mit ätherischen Ölen, die als Schutz gegen Zecken angepriesen werden.


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