Kälteallergie: Ein Mythos?

Julia Maurer
Kälteallergie: Ein Mythos?

In jüngster Zeit ist immer häufiger von Kälteallergie zu lesen. Gibt es diese Allergieform tatsächlich? Kann man wirklich gegen Kälte allergisch sein? Oder ist das nur ein Ammenmärchen? Wer auf Kälte mit Juckreiz, Quaddeln und sogar Schocksymptomen reagiert, träumt zumindest von der guten Fee mit den drei Wünschen.

Kälte löst Allergie-Symptome aus

Denn wo andere ausgelassen die Winterfreuden genießen, haben diese Menschen erhebliche Probleme mit der Kälte. Und das nicht nur im allgemein üblichen Sinne. Denn bei ihnen kann Kälte regelrechte Allergien auslösen mit allen typischen Symptomen. Das kann im besten Fall nur ein leichter Juckreiz sein. Im schlimmsten Fall droht sogar Lebensgefahr. Dass Kälte lebensbedrohlich ist, ist zwar bekannt, dies betrifft jedoch eher die Folgen einer Unterkühlung. Weniger bekannt ist dagegen, dass die Kältereize bei einigen Menschen auch zu einer übermäßigen Histamin-Produktion führen, was dann die bekannten Allergie-Symptome auslöst.

Das klingt zunächst verwunderlich, da Allergien im Allgemeinen mit einem bestimmten Stoff in Verbindung gebracht werden, etwa Pollen, Hausstaubmilbenkot oder dem Gift aus einem Bienenstich. Die Mediziner sprechen deshalb bei 2013/18929/ /SCO del 23 aprile 2013 – Decadenza della convenzione di concessione n. der Kälte-Urtikaria von einer Pseudoallergie. Dies darf aber nicht dahingehend verstanden werden, dass es sich um eine eingebildete Krankheit handelt.

Antihistamine gegen den Gefriertruhen-Plagegeist

Tatsächlich ist es so, dass Betroffene nicht etwa nur im Winter Probleme haben. Jede Situation, in der sie mit Kälte konfrontiert werden, kann bereits kritisch werden. Das betrifft den gesamten Alltag, etwa den Gang zur Gefriertruhe, den Einkauf an der Kühltheke im Supermarkt, kaltes Duschen, Händewaschen mit kaltem Wasser, Schwimmen oder Verzehr von kalten Speisen (z.B. Eis) und Getränken. Wenn insbesondere kalte Lebensmittel dazu führen, dass die Mund- und Atemwegs-Schleimhäute anschwellen, kann dies sogar lebensbedrohlich werden.

Abhilfe schafft hier nur ein weitgehendes Vermeiden entsprechender Situationen und bei größerer Empfindlichkeit ein entsprechendes Antihistamin.

Für viele Betroffene kommt noch erschwerend hinzu, dass sie meist doppelt geplagt sind. Die Kälteallergie kommt selten allein. Oft leiden diese Menschen zusätzlich unter einer anderen Nesselsucht oder einer Nahrungsmittelallergie.

In Deutschland sind schätzungsweise 30.000 Menschen von einer Kälte-Urtikaria betroffen. Die Ursachen der Erkrankung sind noch weitgehen unerforscht.

Photo © Jean-Claude Poffet / pixelio.de

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