Eine äußerst vielversprechende Forschungsarbeit, die als Therapieansatz für Glutenunverträglichkeit herhalten könnte, wurde von der Justus-Liebig-Universität Gießen gemeldet. Dort forschen Christian Zimmermann und Prof. Dr. Klaus-Peter Zimmer an den Ursachen der Zöliakie und möglichen Heilungsarten. Für ihre Forschung erhielten die Wissenschaftler den mit 15.000 Euro dotierten Forschungspreis der Deutschen Zöliakie Gesellschaft. Schließlich leiden allein im deutschsprachigen Raum rund ein Prozent der Bevölkerung an der Unverträglichkeit auf das in vielen Getreidearten vorkommende Klebereiweiß (Gluten).
Angriff auf den Dünndarm verhindern
Im Forschungsprojekt von Prof. Dr. Zimmer und Christian Zimmermann stehen die Reserveproteine des Gluten im Mittelpunkt. Diese auch Gliadinpeptide genannten Bestandteile des Klebereiweiß sind Auslöser der Immunabwehr, die die chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut verursacht. Die Forscher vermuten, dass gerade der Erstkontakt des Immunsystems mit diesen Proteinen ausschlaggebend für die Erkrankung sei. Aus ihren Experimenten mit chemisch veränderten Gliadinpeptiden erhoffen sie, zukünftige Therapieformen zu entwickeln. Dies würde eine massive Erleichterung der Essgewohnheiten der Patienten bedeuten. Schließlich ist Glutenunverträglichkeit unheilbar und nur der Verzicht auf Weizenprodukte der einzig Weg, um den Angriff auf die Dünndarmzellen bereits im Keim zu ersticken.
Quelle: Justus-Liebig-Universität Giessen, August 2011
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