Neue Hoffnung im Kampf gegen „Killerpilz“

Julia Maurer
Neue Hoffnung im Kampf gegen „Killerpilz“

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Schimmelpilze sind ein regelrechtes Reizthema, und das gleich im doppelten Sinne. Denn die Sporen können allergische Reaktionen hervorrufen. Deshalb sollten auch Lehrer, die allergiekranke Kinder unterrichten, bei dem Thema Schimmelpilze hellhörig werden.

Begriffe wie Schimmelpilze, Killerpilze oder Aspergillus werden oft synonym verwendet, wenn es um Gefahren durch schädliche Pilzsporen geht. Doch wer die Schimmelpilze nur im Wohnraum verortet, der irrt. Denn sie kommen auch in Kindergärten und Schulräumen vor. Und ein weiterer Irrtum muss an dieser Stelle ebenfalls korrigiert werden: Den Wandschimmelpilz an sich gibt es nicht. Vielmehr sind es unterschiedliche Pilze, die sich je nach Raumbedingungen ausbreiten. Die gängigsten Arten sind Alternaria, Aspergillus, Cladosporium und Penicillium. Dabei trägt der Aspergillus fumigatus seinen Namen „Killerpilz“ nicht ohne Grund: Alleine an einer Infektion mit diesem Pilz sterben jährlich 200.000 Menschen, berichten Forscher der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Außerdem verursacht der Pilz bei Millionen Patienten Lungenerkrankungen und Allergien.

Wandschimmel gedeiht vor allem in feuchtwarmen Räumen. Da Pilze keine Photosynthese bilden, beziehen sie ihre Nahrung aus pflanzlichen Quellen, z.B. aus Blumentopferde, abgestorbenen Teilen von Zimmerpflanzen oder Lebensmitteln.

Allergiekranke Kinder besonders gefährdet durch Wandschimmelsporen

Schimmelpilzsporen gelten grundsätzlich als aggressiv und gesundheitsschädlich, wobei Kinder besonders gefährdet sind. Ganz besonders gefährdet sind allergiekranke Kinder, da die Pilzsporen bei ihnen allergische Reaktionen auslösen können. Eine Schimmelpilzallergie äußert sich ähnlich wie ein Heuschnupfen und wird deshalb auch häufig nicht gleich als solche erkannt.

Im Hinblick auf den bereits erwähnten Aspergillus fumigatus liegen nun neue Forschungsergebnisse vor. Forscher der University of Aberdeen stellten bei ihren Untersuchungen fest, dass das menschliche Immunsystem spezifisch auf einen ganzebestimmten Bestandteil des Pilzes reagiert, auf den eigentlich gar keine Reaktion erwartet wurde, nämlich das Melanin. Dabei handelt es sich um einen Farbstoff. Ausgegangen war man eigentlich davon, dass das Immunsystem auf Zucker in den Zellwänden des Pilzes reagiert. Aus dieser Erkenntnis können nun weitere Forschungen zur Therapie durchgeführt werden.

Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg, so dass der Prävention immer noch die wichtigste Aufgabe zukommt. .Und genau hier sind auch Lehrer und Erzieher gefragt, insbesondere wenn sie allergiekranke Kinder unterrichten oder betreuen. Denn der Aspergillus fumigatus gedeiht nicht nur in Wohnungsräumen in der elterlichen Wohnung, sondern auch beispielsweise in Blumentöpfen über der Heizung, aber auch auf Polstermöbeln und Schaumstoffmatratzen, die in Schul- oder KiTa-Räumen häufig zu finden sind und entsprechend regelmäßig kontrolliert werden sollten. Regelmäßiges Lüften, Vermeiden von Stockflecken und Kondensbildung, Entfernen von Lebensmittelresten (Schulbrote, Obst) unter den Schulbänken und viele weitere Maßnahmen helfen, erst gar keine Schimmelbildung aufkommen zu lassen.

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