Psoriasis belastet die Psyche

Mag. Dina Elmani
Psoriasis belastet die Psyche

Ein altes Sprichwort sagt die Haut ist der Spiegel der Seele. In unserer modernen Gesellschaft treffen Menschen immer häufiger auf dieses Sprichtwort zu. Sie leiden dann meist an einer chronischen Hauterkrankung, deren Symptomintensität mitunter abhängig von der jeweiligen Stressbelastung ist. Allzu häufig werden daher Neurodermitis und chronische Schuppenflechten (Psoriasis) auf eine „kranke Seele“ zurückgeführt, also auf eine stressbelastete Psyche. Dass sich die Symptome durch Stress und schwerwiegende Lebensereignisse verschlechtern können, ist medizinisch erwiesen.

Alltag wird zum Spießrutenlauf

Die Psyche selbst als Verursacher der Krankheit anzusehen, ist aber falsch. Vielmehr wirkt die Krankheit oft negativ auf die seelische Verfassung der Erkrankten und kann sogar zur psychischen Belastung werden. Psoriasis selbst ist eine chronische Erkrankung der Haut, bei der sich abgestorbene Zellen nicht abbauen, sondern schuppige Flechten bilden. Neben Juckreiz, Hyper-Sensibilisierung der Haut und des Immunsystems, bringt die Krankheit vor allem auch unansehliche Nebenwirkungen mit sich. Bei einem Schub der Symptome können große Flächen der Haut durch schuppige, rote Flechten überzogen sein. Für viele Betroffenen wird der Alltag dann zum Spießrutenlauf.

Viele Psoriasis-Patienten entwickeln Depressionen

Blicke und Bemerkungen zum Hautbild belasten die Betroffenen. Schwimmbadbesuche, ein Tag am Strand oder kurze Sommerkleidung werden dann oft vermieden. Der eigene Körper wird als abstoßend wahrgenommen und das Sprechen über die Krankheit ist oft schambesetzt. Das ständige Nachdenken über die Krankheit und die Reaktionen darauf, schränkt viele Betroffenen soweit ein, dass sie eine Depression entwickeln. Knapp 30% der Psoriasis-Erkrankten sind davon betroffen.

Psychologische Betreuung für Betroffene

Die psychischen Belastungen die durch die Erkrankung entstehen, sollten nicht verdrängt werden. Es ist wichtig über die Krankheit zu sprechen und über ihre Auswirkungen. Eine adäquate ärztliche Behandlung der Symptome ist unerlässlich. Begleitend hilft es oft sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Selbsthilfegruppen sind dabei eine gute Anlaufstelle. Denn je mehr Informationen die Betroffenen selbst über die Krankheit sammeln, umso einfacher wird es darüber zu sprechen. Wenn die Krankheit aber den Alltag so bestimmt, dass zum Beispiel Hobbys, Familie oder Partnerschaft darunter leiden, ist professionelle psychologische Hilfe angebracht.

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