Allergie – was ist das?

Dr. Nina Hasiwa
Allergie – was ist das?

Die verschiedenen Allergietypen

Als Allergie (aus dem Altgriechischen: Fremdreaktion) bezeichnet man ganz allgemein eine Abwehrreaktion des Körpers auf einen eigentlich harmlosen Stoff (Allergen). Diese Abwehrreaktion kann jedoch im Körper höchst unterschiedlich ablaufen und unterschiedlichste Symptome zeigen. Manche Allergene lösen allergische Reaktionen direkt nach Kontakt aus, andere erst Stunden oder Tage später. In der Medizin werden vier Allergietypen unterschieden, wobei das Wort Allergie hier allgemein als immunologische Überrektion verstanden wird. Die Einteilung der vier verschiedenen Allergietypen wurde von den beiden britischen Immunologen Robert Coombs und Philip Gell 1963 vorgenommen.

Typ I (Allergie vom Soforttyp)

Hierbei erfolgt meist unmittelbar nach Kontakt mit dem Allergen eine Reaktion. Beim Erstkontakt mit der allergieauslösenden Substanz kommt es zu einer Sensibilisierung, d. h. der Körper sieht die Substanz als gefährlich an und bildet Antikörper. Beim nächsten Kontakt mit der Substanz kommt es dann zu einer allergischen Reaktion. Heuschnupfen, Nahrungsmittel- und Tierhaarallergien sowie Allergien gegen Insektengifte gehören zu diesem Typ.

Typ II (Zytotoxische Reaktion)

Allergietyp-II-Reaktionen kommen selten vor. Bei einer zytotoxischen Reaktion findet eine Schädigung der Zellen statt, da die Antigene direkt an eine körpereigene Zelle gebunden sind, die damit selbst zum Antigen wird, welches vom Körper bekämpft wird. Z. B. löst die Infusion von Blut einer falschen Blutgruppe diese Reaktion aus. Auslöser können aber auch Medikamente oder Antibiotika sein. Der Grund für eine Abstoßung nach einer Organtransplantation, kann ebenfalls eine zytotoxische Reaktion sein.

Typ III (Immunkomplexreaktion)

Hier bilden Allergene und Antikörper Immunkomplexe, die sich – aus bisher unbekannten Gründen – zusammenballen. Da das Immunsystem nicht immer in der Lage ist diese zu neutralisieren, kann es zu Ablagerungen im Gewebe und dadurch Stunden oder Tage später zu einer allergischen Reaktion kommen. Typische Erkrankungen, die man auf eine Immunkomplexreaktion zurückzuführen kann, sind die „Farmerlunge“, Arthritis, Nephritis oder die Serumkrankheit.

Typ IV (Allergie vom verzögerten Typ)

Auch hier lagern sich, wie bei Typ II Allergene an körpereigenen Zellen an. Diese werden hier aber von den T-Lymphozyten bekämpft. Dabei werden Substanzen freigesetzt, die das umliegende Gewebe schädigen. Die allergischen Symptome treten in der Regel nach 12-72 Stunden auf, oftmals ist die Haut betroffen. Das allergische Kontaktekzem (z. B. bei der Nickelallergie) ist eine Typ IV Allergie.

Foto © Wolfgang Ihloff
Text: Daniela Frey

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