Allergietests…

Andreas Friedrich

…im Vergleich

Allergien haben sich in der jüngsten Vergangenheit leider verstärkt in allen Bevölkerungsschichten ausgebreitet. Wenn nach dem Kontakt mit bestimmten Stoffen auf der Haut oder nach der Nahrungsaufnahme ein begründeter Verdacht auf eine Allergie besteht, sollte umgehend ein Allergietest durchgeführt werden. Durch einen Allergietest lässt sich feststellen, auf welche Stoffe der Körper hypersensibel reagiert. Dadurch können anschließend geeignete Therapiemaßnahmen eingeleitet und ein erneuter Kontakt mit den Allergenen vermieden werden. Bei der Ermittlung der allergieauslösenden Stoffe können je nach Symptomen verschiedene Testverfahren angewendet werden, die in den meisten Fällen als Hauttests

durchgeführt werden.

Je nach Allergie-Typ

Als einer der verträglichsten unter den verschiedenen Allergietests gilt der sogenannte Reibetest, bei dem allergene Stoffe am Unterarm auf die Haut aufgetragen werden. Der Reibe-Test kann allerdings nur bei Typ I-Allergien, die durch Tierhaare, Insektengifte, Pollen oder Schimmelpilze ausgelöst werden, angewendet werden.

Ritzen und Scratchen…

Der Ritz-Test, auch Scratch-Test genannt, wird in der Regel dann durchgeführt, wenn ein Allergen, das eine Typ I-Allergie verursacht, durch einige herkömmliche Testreihen nicht ermittelt werden konnte. Bei diesem Allergietest wird eine kleine Hautpartie am Unterarm oder am Rücken mit einer Lanzette angeritzt, ohne dass eine Blutung entsteht. Auf die angeritzte Stelle werden dann verschiedene Allergene aufgetragen, um zu ermitteln, ob es zu einer allergischen Reaktion kommt. Da der Ritz-Test leichte Schmerzen verursacht, wird er bei Kindern in der Regel nicht angewendet.

Der Standardtest

Der Strich-Test, oder auch Prick-Test, gilt als einer der Aussagekräftigsten unter den Allergietests und wird deshalb häufig als Standardtest durchgeführt. Bei diesem Verfahren werden tröpfchenweise verschiedene Allergene am Rücken oder Unterarm aufgetragen und dann die Haut mit einer Pricknadel oder Lanzette an der Stelle gestochen, an der sich das Allergen befindet. Die minimalen Einstiche verursachen so gut wie keine Schmerzen. Auch der Prick-Test kommt in erster Linie bei der Diagnose von Typ I-Allergien zur Anwendung. Zusätzlich zum Ritz- oder Prick-Test wird der Intrakutan-Test angewendet, bei dem bestimmte allergenhaltige Lösungen direkt in die Haut gespritzt werden. Mit diesem sensiblen Test können auch Typ III- und Typ IV-Allergien diagnostiziert werden.

Epikutan-Test

Vor allem zur Bestimmungen von Typ IV-Allergien wird der Epikutan-Test durchgeführt. Hierbei werden allergieauslösende Substanzen durch Pflaster auf die Haut am Rücken oder Oberarm des Patienten aufgetragen. Durch den Epikutan-Test lassen sich in erster Linie Kontaktallergien, wie auf Chrom, Nickel, Reinigungsmittel aber auch auf UV-Licht, feststellen.

Provokationstest

Zur Diagnose bestimmter Allergien kann auch ein Provokationstest durchgeführt werden, bei dem die Substanzen, die im Verdacht stehen, die allergische Reaktion auszulösen, direkt durch die betroffenen Organe, wie Augen, Ohren, Mund oder Nase, aufgenommen werden. Ein Provokationstest birgt allerdings immer ein gewisses Risiko und kann im Extremfall sogar einen anaphylaktischen Schock auslösen, weshalb derartige Tests eher selten angewendet werden.

Photo © apotheken-umschau

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