Fructose-Intoleranz

Michael Mallmann
Fructose-Intoleranz

Bei der Fructose-Intoleranz handelt es sich um einen Gendefekt des Körpers, der den Fructose- bzw. Fruchtzucker-Abbau verhindert. Dieser Gendefekt liegt bei einem Großteil der Betroffenen nur in latenter Form vor, so dass es bei ihnen nicht zu einer Fructose-Intoleranz kommt, sondern sie nur als Erbträger des Gendefekts in Erscheinung treten. In den letzten Jahren kam es zu einem rapiden Anstieg an Fällen von Fructose-Intoleranz. Es wird angenommen, dass dies eine Folge der zunehmenden Verbreitung von Fructose-Zusätzen in gewöhnlichen Nahrungsprodukten ist.

Zwei Formen

Es werden zwei Formen der Fructose-Intoleranz unterschieden. Während die intestinale Fructose-Intoleranz, bei welcher neben der Fructose-Intoleranz auch eine funktionale Darmstörung vorliegt, nur selten vorkommt, ist die Fruktosemalabsorption sehr verbreitet.

Bei der Fruktosemalabsorption ist der Dünndarm nicht fähig Fruchtzucker aufzunehmen, wodurch der Fruchtzucker in den Dickdarm gelangt. Im Zuge dessen kann es zu körperlichen Beschwerden wie Blähungen, Durchfall, Krämpfen und Schmerzen kommen. Im Gegensatz zu den unmittelbaren körperlichen Beschwerden einer Fruktosemalabsorption, kann es bei einer intestinalen Fructose-Intoleranz auch zu chronischen Symptomen kommen. Diese chronischen Symptome können beim Kind Wachstumsstörungen oder Untergewicht und beim Erwachsenen Leber- oder Nierenschädigungen sein.

Bei der intestinalen Fructose-Intoleranz scheitert die Fructoseaufnahme, anders als bei der Fruktosemalabsorption, nicht im Dünndarm. Vielmehr fehlt bei ihr, auf Grund des Gendefekts der Leber, das Enzym Aldolase B, welches Fructose in Blutzucker und somit in Energie umwandelt. Statt weiterverarbeitet zu werden sammeln sich die Fructosemoleküle so in der Leber und zerstören dort Leberzellen, was im schlimmsten Fall zu Leberversagen führen kann.

Da eine Heilungsmethode bisher nicht bekannt ist, besteht sowohl bei der intestinalen Fructose-Intoleranz als auch bei der Fruktosemalabsorption die effektivste therapeutische Gegenmaßnahme aus einer strikten Diät, bei welcher die Betroffenen alle Produkte meiden, die Fructose, Saccharose oder Sorbit enthalten.

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