Erdnussallergie ist weiterhin auf dem Vormarsch

Julia Maurer
Erdnussallergie ist weiterhin auf dem Vormarsch

Kinder lieben Erdnüsse, und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Viele Snacks enthalten die knackigen Nüsse als Ganzes oder in Stücken. Aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten kommt die Erdnussbutter-Begeisterung auch zu uns und auch Erdnussöl gilt als sehr vielseitig. Doch leider haben die falschen Nüsse auch ihre Schattenseite: Sie können ernsthafte Allergien auslösen, und das schon bei Kindern.

Die Erdnussallergie ist eine Typ 1-Allergie (Soforttyp), das heißt die typischen Symptome treten unmittelbar nach dem Kontakt mit dem Allergen auf. Dies hat zwar den Vorteil, dass der Auslöser schnell entlarvt ist. Allerdings sind die Symptome auch umso heftiger. Sie reichen von Übelkeit, Erbrechen und Bauchkrämpfen über beschleunigten Puls bis hin zu Asthmaanfällen und sogar einem anaphylaktischen Schock.

„Kann Spuren von Erdnüssen enthalten“ bei Erdnussallergie immer ernst nehmen

Auslöser ist dabei nicht ein einzelner Stoff, sondern eine Vielzahl von Allergenen, die in der Erdnuss in geballter Ladung vorhanden sind. Bei besonders empfindlichen Menschen genügen deshalb bereits geringe Spuren, die durch Einatmen, Hautkontakt oder in Lebensmitteln zu entsprechenden Reaktionen führen können – nicht ohne Grund sichern sich viele Lebensmittelhersteller ab, indem sie vorsorglich auf das mögliche Vorhandensein von Erdnussspuren hinweisen.

In den USA sind bereits zwei Prozent der Kinder betroffen, in Deutschland sind es etwa 0,5 bis 1 Prozent – Tendenz steigend.

Problematisch sind dabei vor allem zwei Faktoren:

  • Bereits Babys können unter einer Erdnussallergie leiden. Hat die Mutter Erdnüsse konsumiert, kann das Allergen über die Muttermilch übertragen werden.
  • Eine Heilung ist nicht möglich und eine erdnussfreie Diät ist aufgrund der vielen versteckten Inhaltsstoffe kaum realisierbar.

Für Kinder ist dies besonders bitter, da sie auf viele Snacks verzichten müssen und auch bei Veranstaltungen wie Kindergeburtstagen, Kindergarten- und Schulveranstaltungen oder Restaurantbesuchen oft außen vor stehen. Dass sogar Wachsmalstifte Spuren von Erdnüssen enthalten können, zeigt die Bandbreite der Risiken gerade für Kinder.

Vorbeugend empfiehlt es sich deshalb, bereits beim geringsten Verdacht frühzeitig einen Allergietest durchführen zu lassen und Erdnuss-Produkte weitgehend zu vermeiden. Geben Sie Ihrem Kind statt Erdnuss-Snacks eine gesündere Alternative.

Photo © Grey59 / pixelio.de

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