Wenn Sie beim Reinbeißen in einen Apfel bereits ein leichtes Jucken im Mundbereich verspüren oder Rötungen feststellen, reagiert Ihr Körper möglicherweise überempfindlich auf das Apfelallergen.
Dieses Problem haben auch einige Kreuzallergiker. Dagegen soll eine spezielle Apfelallergie-Therapie helfen.
Eine Apfelallergie zeigt sich in erster Linie durch orale Allergiesymptome, etwa Brennen und Jucken auf den Lippen, ein pelziges Gefühl im Mund, aber auch einer geschwollenen Zunge. Daneben können auch Hautausschläge auftreten, im schlimmsten Fall droht ein anaphylaktischer Schock.
Apfelallergen macht auch Kreuzallergikern das Leben schwer
Schuld an der Misere „Apfelallergie“ ist ein spezielles Apfelallergen, das auch mit Birke, Erle und Hasel verwandt ist. Wer also auf eine dieser drei Pollen oder Früchte allergisch reagiert, kann auch eine Kreuzallergie auf Äpfel entwickeln.
In Deutschland schätzt man die Zahl der Betroffenen auf etwa 4 Millionen. In Österreich leiden etwa 400.000 Kreuzallergiker an einer Birkenpollen-assoziierten Nahrungsmittelallergie.
Die naheliegende Form einer Apfelallergie-Therapie bedeutet zunächst einmal Verzicht. In der Tat haben viele Betroffene bereits seit vielen Jahren keinen Apfel mehr gegessen. Doch ganz so einfach oder auch drastisch ist es nicht.
- Zunächst einmal gibt es Apfelsorten, die das spezifische Apfelallergen nicht enthalten. Dazu gehören vor allem die alten Apfelsorten wie Roter Boskoop oder Winter-Goldparmäne. Problematisch dagegen sind neuere Züchtungen wie Braeburn und Granny Smith oder etwa Golden Delicious und Cox orange.
- Weiterhin wird das spezifische Apfelallergen bei der Verarbeitung zerstört, etwa beim Kochen. Deshalb kann in der Regel auch Apfelmus problemlos vertragen werden.
- Durch den regelmäßigen Verzehr verträglicher Sorten kann sogar auch eine Desensibilisierung erfolgen. So berichten Betroffene, dass sie nach dem Verzehr unproblematischer Sorten auch wieder zuvor problematische Apfelsorten vertragen.
Eine andere Form der Apfelallergie-Therapie besteht darin, Betroffenen ein künstlich erzeugtes Apfelallergen (Mal d 1) in Form eines einzigen Tropfens unter die Zunge zu geben.
Dadurch wird ein Apfelverzehr imitiert und das Immunsystem angestoßen. Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch eine Schweizer Studie aus 2011 an Patienten mit einer Birkenpollen-Apfel-Allergie.
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