Kreuzallergien im Frühling

Julia Maurer
Kreuzallergien im Frühling

Eine Allergie kommt selten allein – mit dieser bitteren Erkenntnis müssen viele Menschen leben, die an Kreuzallergien leiden. Dabei erfolgen die allergischen Reaktionen nicht nur auf ein bestimmtes Allergen, etwa die Pollen von Birke, sondern auch auf ähnliche und verwandte. Und diese sind dann häufig auch in dem einen oder anderen Nahrungsmittel anzutreffen.

Kreuzallergien können, ebenso wie Pollenallergien, in den unterschiedlichsten Jahreszeiten ausbrechen. Doch während die Pollen nur zu bestimmten Zeiten fliegen, sind die kritischen Nahrungsmittel oft ganzjährig verfügbar. Oft genügt es bereits, wenn sich Bestandteile in einem gänzlich anderen Nahrungsmittel-Produkt verbergen, etwa Spuren von Sellerie in Gewürzmischungen oder Spuren von Schalenfrüchten in Süßwaren. Je nach Ausprägung der Allergie können diese Mikrobestandteile sogar ernsthafte und lebensbedrohliche Reaktionen auslösen (anaphylaktischer Schock).

Pollen-bedingte Kreuzallergien verlaufen meist etwas glimpflicher

Häufig wissen Patienten zwar um ihre Lebensmittelallergie, kennen aber nicht den Zusammenhang zu einer möglicherweise ebenfalls bestehenden Pollenallergie. Typischerweise sind die Symptome bei einer Kreuzallergie meist schwächer als bei einer Hauptallergie. So kann es beim Essen eines Apfels zum Beispiel einfach nur zu einem leichtem Jucken und Brennen im Mundbereich kommen.

Die wichtigsten Allergie-relevanten Pollen im Frühling sind Erle und Hasel (ab Jänner bis April) sowie Birke, Esche und Hainbuche (ab etwa März bis April). Witterungsbedingt können die Bäume ihre Pollen auch bereits sehr viel früher aussenden. Die kritische Temperaturgrenze liegt bei etwa 10° C.

Bei einer Allergie auf diese Pollen können Kreuzallergien auftreten auf Rosengewächse. Dazu gehören unter anderem Steinobst wie Kirschen, Marillen, Nektarinen, Pfirsiche und Pflaumen und Kernobst wie Äpfel, Birnen, Brombeeren, Erdbeeren und Kiwi. Daneben sind auch Kreuzallergien möglich auf Nüsse, insbesondere Haselnüsse und Walnüsse, auf Mandeln, auf Gemüse wie rohe Karotten, Sellerie und Kartoffeln sowie auf Gewürze wie Anis, Basilikum, Chili, Dill, Fenchel, Koriander, Kümmel, Oregano und auf Soja.

Sofern Sie entsprechende Allergie-Symptome nach dem Verzehr dieser Nahrungsmittel feststellen, sollten Sie unbedingt einen Allergietest durchführen lassen. Je nach Schwere der Allergie kann es dann erforderlich sein, diese Nahrungsmittel möglichst zu meiden. Das gilt möglicherweise auch für Produkte, die Spuren dieser Nahrungsmittel enthalten können. Hier hilft meist nur ein Studieren der Packungsaufdrucke und/oder penetrantes Nachfragen bei Händler oder Hersteller.

Bei manchen Produkten genügt auch bereits eine einfache küchentechnische Verarbeitung, etwa das Erwärmen von Möhren oder das Reiben von Äpfeln. Gegebenenfalls helfen auch Medikamente, die durch Pollen bedingten Kreuzallergien bei Nahrungsmitteln in Schach zu halten.


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