MERIT-Studie: Hausstaubmilben-Allergie

Julia Maurer
MERIT-Studie: Hausstaubmilben-Allergie

Worauf viele Menschen mit einer Hausstaubmilben-Allergie lange gewartet haben, das ist nun wahr geworden: Eine Tablette als Therapie für diese Allergieform. Damit entfällt möglicherweise die lästige und langwierige Hyposensibilisierung durch Spritzen.

Bei einer Hausstaubmilben-Allergie reagieren betroffene Menschen mit allergischen Reaktionen auf den Kot und auf Bestandteile der Hausstaubmilben. Diese Tiere halten sich bevorzugt in feuchten Betten auf, wo sie auch ihren Kot hinterlassen. Sie sterben aber auch durch die warme, trockene Heizungslust im Winter ab, und so gelangen ihre allergieauslösenden Bestandteile in die Atemluft.

Die Folgen sind oft juckende, tränende und gerötete Augen, Triefnase und möglicherweise auch ein Reizhusten. Falls dieser ebenfalls auftritt, könnte bei dem Patienten zusätzlich zu der Hausstaubmilben-Allergie ein allergisches Asthma vorliegen.

Bislang bestand die Therapie darin, Milben möglichst zu vermeiden sowie sich einer Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie, SIT) zu unterziehen. Dabei wird über einen Zeitraum von mehreren Jahren regelmäßig das Allergen unter die Haut gespritzt, damit das Immunsystem sich an den vermeintlichen Feind gewöhnt. Daneben gibt es noch ein Tropfenpräparat, das hier allerdings keine Zulassung hat.

MERIT-Studie bestätigt Wirksamkeit der Tablette gegen Hausstaubmilben-Allergie

Als dritte, zugelassene und wirksame Therapieform gibt es nun eine Tablette (Acarizax). Deren Wirksamkeit wurde in einer einjährigen MERIT-Studie überprüft und bestätigt. Dabei konnte die Tablette die allergischen Symptome deutlich verringern. Eine weitere Studie (MITRA) bestätigte die Wirksamkeit auch bei Patienten mit einem zusätzlichen allergischen Asthma.

Zu Beginn der Behandlung traten bei einigen Patienten Nebenwirkungen auf wie lokale Schwellungen, Juckreiz, Durchfall und Unwohlsein. Allerdings verschwanden diese Beschwerden nach ein bis drei Monaten zum Teil sogar komplett.

Die Therapie ist zudem für Patienten sehr viel bequemer, da sie auch zu Hause durchgeführt werden kann (1 Tablette täglich). Allerdings ist sie nur für Patienten zwischen 18 und 65 Jahren empfohlen.

Offen ist allerdings noch der Vergleich zur Spritzentherapie.

Ebenfalls offen sind die Langzeitwirkungen. Aktuell lässt sich nur sagen, dass die allergischen Beschwerden gemildert werden. Ob die Hausstaubmilben-Allergie nach mehreren Jahren gänzlich verschwindet, lässt sich derzeit nicht vorhersagen.

Als Patient sollten Sie auch bei Ihrer Krankenkasse die Kostenübernahme klären. Bei AOK, Techniker und BKK fallen derzeit nur die Zuzahlungen in Höhe von zehn Euro an.


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