Kreuzallergien im Sommer

Julia Maurer
Kreuzallergien im Sommer

Allergien treten oft als Kreuzallergien auf. Das bedeutet, dass betroffene Personen nicht nur auf ein bestimmtes Nahrungsmittel empfindlich reagieren, sondern auch auf solche mit ähnlichen Allergenen. Einige dieser allergischen Querverbindungen machen sich vor allem im Sommer bemerkbar.

Bei einer klar abgegrenzten Allergie reagiert das Immunsystem auf einen bestimmten Eiweißbaustein überempfindlich, etwa auf die Pollen von Birken. Bei einer Kreuzallergie dagegen rebelliert das Immunsystem nicht gegen ein einzelnes Allergen, sondern auch gegen andere, die ähnlich aufgebaut sind. Bei Lebensmitteln und Gewächsen handelt es sich dabei meist um verwandte Pflanzen.

Bei Birken- und Beifußallergie besteht die Gefahr von Kreuzallergien

Bis Ende Mai sind noch vermehrt Birkenpollen unterwegs, aber auch Pollen von Hainbuche (bis Juni) und Eiche sowie zahlreiche Gräserpollen, etwa Roggen oder Hafer. Birken sind mit einer Vielzahl anderer Nahrungsmittel assoziiert, die auch im Sommer oder Spätsommer verfügbar sind, u.a. Kirschen, Pfirsiche, Äpfel, Birnen, Marillen und Zwetschgen, aber auch Nektarinen, Kiwis und Maracuja sowie Kartoffeln, Karotten, Sellerie, Paprika und Knoblauch. Bei den Gewürzen können Anis und Curry kritisch werden. Auch Erdbeeren, Tomaten und Soja können hier zu allergischen Reaktionen führen. Viele dieser Produkte sind inzwischen in den Lebensmittelabteilungen und auf den Märkten ganzjährig verfügbar. Einige können auch in Konserven- und Fertigprodukten auftreten. Hier ist also besondere Umsicht geboten. Die Hainbuche (Hagebuche, Weißbuche) gehört zu den Haselgewächsen. Kreuzallergien treten auf mit Hasel, Erle, Birke, Eiche, Hopfenbuche und Edelkastanie.

Auch Beifußpollen sind wie viele Gräserpollen verstärkt im Sommer bis Ende September unterwegs. Kreuzallergien treten häufig auf mit Curry, Anis, Kümmel und Pfeffer sowie Sellerie, Paprika, Tomaten, Karotten und Kartoffeln.

Wenn Sie unter einem der Hauptallergene leiden, sollten Sie auf Reaktionen bei den genannten Produkten achten und diese Lebensmittel gegebenenfalls meiden oder vor dem Verzehr erwärmen. Umgekehrt können Reaktionen wie Kribbeln im Mund oder Hautrötungen beim Verzehr der Produkte auf eine verdeckte Pollenallergie hindeuten. In beiden Fällen empfiehlt es sich, dies durch einen Allergologen abklären zu lassen.


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