Tipps zum Umgang mit multipler Chemikalien-Sensitivität (MCS)

Julia Maurer
Tipps zum Umgang mit multipler Chemikalien-Sensitivität (MCS)

Im ersten Teil des Artikels können Sie nachlesen, was MCS ist, wie sie ausgelöst wird und welche Symptome damit verbunden sind.

Eine Überempfindlichkeit gegenüber Schadstoffen und Umweltgiften bedeutet für Betroffene starke Einschränkungen. Wichtigste Maßnahme für Patienten mit MCS (multipler Chemikalien-Sensitivität) ist das konsequente Meiden der Auslöser – was nicht immer einfach ist.

MCS schränkt den Alltag stark ein

Eine multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS) ist für Betroffene eine große Belastung und führt oft zum Verlust des Arbeitsplatzes oder zu einer generellen Arbeitsunfähigkeit. In den letzten Jahren stieg das Bewusstsein für die Auswirkung von Umweltgiften und Chemikalien auf Allergiker und MCS-Patienten. In Hamburg bietet zum Beispiel inzwischen das erste Klinikum schadstoffarme „Umweltzimmer“ mit möglichst geringer Schadstoffemission an. Im Alltag helfen mehr oder weniger aufwändige Maßnahmen beim Umgang mit der Erkrankung.

Maßnahmen für MCS-Patienten

  • Die wichtigste Maßnahme: Das möglichst vollständige Meiden der Auslöser.
  • Eine Sanierung des Wohnraums ist unumgänglich (emissionsfreie Böden und Möbel, keine Schaumstoffmatratzen usw.). Manchmal kann ein „Cleanroom“ helfen: Ein besonders emissionsarmer Raum, den Betroffene immer beim Auftreten von Symptomen aufsuchen.
  • Achten Sie auf schadstoffarme Kleidung.
  • Reduzieren Sie alle zusätzlichen Belastungen für den Körper (kein Stress, keine extremen Anstrengungen, gesunde Ernährung ohne Zusatzstoffe).
  • Suchen Sie sich einen guten Umweltmediziner oder Allergologen, der das Thema ernst nimmt. Es gibt immer noch viele Ärzte, die die Erkrankung nicht kennen. Für die Diagnostik sind spezialisierte Umweltkliniken am besten geeignet.
  • MCS-Patienten reagieren oft auf geringste Spuren der Auslöser. Viele Menschen (und sogar Ärzte) reagieren mit Unverständnis, wenn „fast nichts“ eine Reaktion auslöst und gehen von einer psychischen Störung aus. Doch gesetzlich festgelegte Grenzwerte gelten nur für Gesunde. Es ist ganz typisch für MCS, dass schon auf kleinste Stoffkonzentrationen eine schwere Reaktion erfolgt.
  • Eine unterstützende therapeutische Behandlung kann beim Umgang mit den Belastungen der MCS helfen, aber in den meisten Fällen nicht die Ursache beseitigen (Vorsicht: Psychopharmaka sind bei einer echten MCS kontraindiziert).
  • Das Filtern von Wasser, das Tragen von Aktivkohlemasken und das Nutzen von Luftfiltern in der Wohnung und im Auto kann zusätzlich Entlastung bringen.


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