Bei Urtikaria auf Lebensmittelzusatzstoffe achten

Julia Maurer
Bei Urtikaria auf Lebensmittelzusatzstoffe achten

Industriell hergestellte Lebensmittel sind häufig mit Zusatzstoffen ausgerüstet. In der Regel sind diese Lebensmittelzusatzstoffe für den Menschen verträglich. Sie können aber auch allergische oder pseudoallergische Reaktionen auslösen wie zum Beispiel eine Urtikaria. Für Urtikaria-Patienten ist es deshalb besonders wichtig, die Verpackungsangaben genau zu lesen.

Während bei einer echten Allergie die auslösenden Allergene meist recht einfach zu identifizieren sind, können bei pseudoallergischen Reaktionen viele Auslöser in Frage kommen. Hier hilft meist nur genaue Beobachtung, insbesondere der Ernährungsgewohnheiten, und Ausprobieren verschiedener Produkte (Provokationstest) beziehungsweise der Verzicht auf verdächtige Produkte. Dies gilt auch für eine Nesselsucht (Urtikaria), bei der Patienten überempfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel und Nahrungsmittelzusatzstoffe reagieren. Dann kommt es zu den typischen Symptomen wie Hautrötungen, Juckreiz und Quaddelbildung.

Verzicht auf Lebensmittelzusatzstoffe kann Urtikaria mildern

Als verantwortlich für solche Immunsystem-Überreaktionen kommen Farb- und Konservierungsstoffe sowie Aromen in Frage. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich bei Patienten eine Verbesserung oder sogar ein Nachlassen der Symptome einstellt, wenn sie auf entsprechende Nahrungsmittel verzichten.

Die gute Nachricht dabei ist allerdings, dass die problematischen Nahrungsmittelzusatzstoffe laut EU-Verordnung kennzeichnungspflichtig sind. Sie sind in den Deklarationen anhand ihrer E-Nummern identifizierbar. Die Auswahl geeigneter, beziehungsweise die Auslese kritischer Lebensmittel, wird dadurch zwar etwas mühselig, ist aber durchaus möglich. Listen der einzelnen E-Nummern und Informationen zu diesen Nahrungsmittelzusatzstoffen finden Sie im Internet, zum Beispiel unter Liste der Lebensmittelzusatzstoffe. Allerdings sollten Sie als Urtikaria-Patient auch nicht bei jeder E-Nummer auf einer Lebensmittel-Verpackung gleich in Panik verfallen. So verbirgt sich beispielsweise hinter E-101 der Stoff Riboflavin, der als eher unbedenklich gilt und auch als Vitamin B2 bekannt ist. Riboflavin kommt natürlich vor, zum Beispiel in Molke oder Hefe, wird aber auch synthetisch hergestellt. Wird es als Riboflavin deklariert, wurde es als Farbstoff verwendet (Gelbfärbung), bei der Deklaration als Vitamin B2 stehen die Eigenschaften für Energiegewinnung, Haut und Nervenbahnen im Vordergrund.

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