In Allergikerfamilien liegt die Wahrscheinlichkeit, dass auch der Nachwuchs eine allergische Erkrankung ausbildet sehr hoch. Bei fast 80 Prozent dieser Kinder zeigen sich im Laufe ihres Heranwachsens so genannte atopische Beschwerden. Atopisch bezeichnet in der Medizin die Neigung eines Allergikers nach dem Kontakt mit kleinen Mengen an sich harmloser Substanzen mit Überempfindlichkeitsreaktionen zu reagieren. Diese Atopie ist leider erblich und manifestiert sich in der krankhaft erhöhten Bildung von Immunglobulin E-Antikörpern, wie sie bei Soforttyp-Allergikern üblich ist. Will man nun wissen, wie hoch die Chancen stehen, dass das eigene Kind ebenfalls im Laufe seines Lebens eine Allergie entwickelt, muss man die familiäre Situation näher betrachten.
Hohes Risiko in Allergikerfamilien
Sind in der Familie atopische Erkrankungen ersten Grades – also der Eltern oder von Geschwistern – bekannt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eine Immunabwehr auf Allergene entwickelt. Im schlimmsten Fall haben beide Elternteile die selbe Allergie. Dann beträgt das Risiko für den Nachwuchs ebenfalls eine Allergie zu entwickeln bei 60 bis 80 Prozent. Sind sie allergiefrei ist das Risiko gering und liegt zwischen fünf und 15 Prozent. Die genetische Prädisposition steigt allerdings, wenn Vater oder Mutter Allergiker sind (20 bis 40 Prozent). Die letzte Variante besteht in der Situation unterschiedlich vorhandener Allergien der Eltern (40 bis 60 Prozent). Auf welche Substanzen das Kind sensibilsiert, wird in den Genen allerdings nicht festgeschrieben.