Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hält die generelle Warnung vor Schwimmbadbesuchen mit kleinen Kindern für unangebrachte Panikmache. „Bewegungsspiele im Wasser mit Kindern im ersten Lebensjahr gibt es seit den 70er Jahren, sichere Anhaltspunkte für eine Zunahme von Atemwegserkrankungen oder gar Asthma haben Kinder- und Jugendärzte in den letzten 40 Jahren nicht beobachtet, wenn Grundregeln der Hygiene eingehalten werden,“ so BVKJ-Präsident Dr. Wolfram Hartmann in Köln. Schwimmen sei gut für die Gesundheit. Außerdem seien Kinder, die früh an Wasser gewöhnt werden und früh schwimmen lernen, vor Ertrinken geschützt. Allerdings weist der Mediziner darauf hin, dass öffentliche Hallenbäder aufgrund des hohen Lärmpegels und der unzureichenden Wasserqualität für Säuglinge ungeeignet seien.
Was Hänschen nicht lernt
Ärzte raten Eltern unter fachkundiger Anleitung ihre Kinder von früh auf über Bewegungsspiele an das Schwimmen heranzuführen. „Öffentliche Hallenbäder sind für diese ersten Bewegungsspiele allerdings weniger gut geeignet, weil der Lärmpegel für Säuglinge zu hoch und die Luft- und Wasserqualität für die Altersgruppe unter einem Jahr mit ihrem noch unreifen Immunsystem ungeeignet ist“, erklärt Dr. Hartmann. Ideal seien Lehrschwimmbecken, deren Wasser nur gering chloriert und vor Beginn der Spiele für Säuglinge frisch eingelassen ist. Kinder und begleitende Eltern müssen frei von ansteckenden Erkrankungen sein und sich gründlich waschen, bevor sie ins etwa 33 ° C warme Wasser gehen.
Babyschwimmen nur unter optimalen Bedingungen
Wenn man alle Bedingungen optimiert und fachkundige Anleitung hat, können diese Bewegungsspiele auch für Säuglinge ab der 9. Lebenswoche zahlreiche Entwicklungsanreize geben und Kindern helfen, frühzeitig schwimmen zu lernen und somit mehr Sicherheit im Wasser zu haben. Ab dem zweiten Lebensjahr ist das Immunsystem und auch die Reizverarbeitung der Kinder so ausgereift, dass sie auch gefahrlos Hallenbäder besuchen können. Rauchen in der Umgebung eines Kindes birgt auf jeden Fall ein vielfach höheres Risiko für chronische Atemwegserkrankungen als kurzzeitige Bewegungsspiele im Wasser.“
Quelle: www.kinderaerzte-im-netz.de
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