Erster Pollenflug hat begonnen

Mag. Dina Elmani
Erster Pollenflug hat begonnen

Die Winter werden auch in Mitteleuropa in den letzten Jahren immer milder. Temperaturen im Plusbereich sind selbst im Januar keine Seltenheit mehr. Kälteempfindliche mögen diesen Effekt, der dem Klimawandel zugeschrieben wird, durchaus begrüßenswert finden. Für die Umwelt haben die frühlingshaften Tage mitten im Winter aber teils fatale Folgen. Das Bio-System kommt dann aus dem Gleichgewicht, Gräser, Bäume und andere Pflanzen blühen zum Beispiel früher. Nicht nur Umweltschützer schauen daher besorgt auf den vorgezogenen Frühling, auch Pollenallergiker haben wenig Freude an den milden Temperaturen. Denn mit dem Grün kommen auch die Allergie auslösenden Pollen und damit lästige Symptome wie Schnupfen, brennende Augen und Juckreiz.

Erle und Hasel sind Frühstarter

Vor allem in milden Winterjahren setzt bei Bäumen bereits im Januar die Vorblütezeit ein. Hasel und Erle sind prinzipiell solche Frühstarter, die bei den ersten warmen Sonnenstrahlen bereits Pollen produzieren. Aber auch Ulmen, Papeln, Birken, Eibe, Eiche und Weiden blühen bei milden Temperaturen bereits im Januar statt im Februar. Selbst Gräser wie Spitzwegerich, Raps und Löwenzahn passen sich dem Klima an und können ihre Vorblütezeit vom März in einen frostfreien, sonnigen Wintermonat vorziehen. Das verfrühte Eintreten der Pollensaison hängt neben dem Wetter immer auch von der Region ab. Wer also einen Winterurlaub plant, sollte sich über den lokalen Pollenflug vorab informieren. Aktuelle Werte bieten zum Beispiel die Pollenwarndienste im Internet.

Rechtzeitig um Medikamente kümmern

Setzt die Vorblüte bereits im Januar ein, sollten sich Allergiker auch früher um Bedarfsmedikation und eventuelle Immunisierungstherapien kümmern. Vor allem wer auf Frühblüher allergisch ist, sollte im Januar für die Pollensaison ausgestattet sein. Allerdings sind die Vorblühstadien für leichte Allergiker meist unbelastend und rufen nur selten Symptome hervor. Schwere Pollenallergiker müssen aber gerüstet sein. Wer außerdem eine mehrfache Allergie gegen verschiedene Bäume und Gräser hat, hat auch durch die Verschiebung der Vorblühzeit oft den weiteren Nachteil, dass man sich fast das ganze Jahr gegen die Symptome schützen müssen. Denn die Blütezeit der Sommergräser wird nicht unbedingt durch einen sonnigen Jänner verschoben. Dabei geht die Nachblüte, zum Beispiel bei Brennnessel und Traubenkraut, sogar bis in den Oktober. Ein gut gestärktes Immunsystem und eine vorausschauende Therapieplanung sind hier fast das ganze Jahr über besonders wichtig – auch wenn die Pollensaison im Winter eine kurze Auszeit macht.

Bild: © 4028mdk09, via Wikimedia Commons

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