Die Therme Wien Med startete vor kurzem mit der Ambulanten Pneumologischen Rehabilitation. Ein interdisziplinäres Ärzte- und Therapeutenteam bietet Patienten mit Lungen- und Atemwegserkrankungen hochkomplexe, modulare Therapien, die berufsbegleitend, familienfreundlich und wohnortnahe durchgeführt werden können. Studien bestätigen eine signifikante Verbesserung des Krankheitsbildes durch Atemmuskeltraining – wodurch die Zahl stationärer Krankheitsaufenthalte verringert werden kann.
Atemwege befördern täglich 10.000 Liter Luft
Wenn sie gut funktionieren, beachtet sie keiner, dabei verrichten unsere Atemwege permanent Schwerstarbeit: Sie befördern und reinigen tagtäglich ungefähr 10.000 Liter Luft und sorgen dafür, dass wir genügend Sauerstoff aufnehmen. Aufmerksamkeit bekommen die wichtigen Organe erst, wenn einem buchstäblich die Luft wegbleibt. Weltweit leiden 210 Mio. Menschen an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), auch bekannt als „Raucherlunge“, und 300 Mio. Menschen an Asthma bronchiale – Tendenz steigend. In Österreich sind rund 1,6 Millionen Menschen von einer Allergie, zwischen 600.000 und 700.000 Personen von Asthma betroffen und etwa ebenso viele haben COPD.
Luftverschmutzung, Rauchen und virale Infekte schädigen Lunge
Akute Atemnot verbunden mit heftigen Hustenanfällen und Auswurf sowie die Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit sind die typischen Symptome einer Lungen- oder Atemwegserkrankung. Zu den Ursachen zählen Rauchen, Luftverschmutzung, aber auch der Umgang mit schädlichen Chemikalien und virale Infekte können die Lungenfunktion nachhaltig beeinträchtigen. Zudem spielen genetische Aspekte und die Ernährung bei der Entstehung von Lungenerkrankungen eine Rolle.
Ambulante Reha bei Lungenkrankheit
Die Therme Wien Med bietet seit dem Frühjahr 2012 eine Ambulante Pneumologische Rehabilitation an, die sich an den internationalen Guidelines für Rehabilitation bei Lungen- und Atemwegserkrankungen orientiert. Dr. Ralf Harun Zwick, Ärztlicher Leiter des neuen pneumologischen Zentrums in der Therme Wien Med: „Studien haben ergeben, dass Atemmuskeltraining sowie Ausdauer- und Krafttraining signifikante Verbesserungen bei Patienten mit einer chronischen Lungen- oder Atemwegserkrankung bewirken. Daher ist trotz medikamentöser Behandlung bei einer chronischen Lungenerkrankung immer auch eine pneumologische Rehabilitation angebracht.“
Atemmuskeltraining für geschwächte Lungen
Neben der konservativen medikamentösen Behandlung bildet die multidisziplinäre Rehabilitation mit Atemmuskeltraining, Ausdauer- und Krafttraining einen wesentlichen Bestandteil in der Therapie von chronischen Atemwegs- und Lungenerkrankungen. Ziele sind die Reduktion von Atemnot, die Steigerung der körperlichen Aktivität und die bestmögliche Unabhängigkeit im täglichen Leben. In einer Studie, durchgeführt unter der Leitung von Dr. Ralf Harun Zwick, wurde der Effekt einer einjährigen ambulanten pneumologischen Rehabilitation auf Patienten mit COPD untersucht. Dr. Zwick: „Die Ergebnisse zeigen eine eindeutige Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Es wurde nachgewiesen, dass die Sauerstoffaufnahme statistisch signifikant gesteigert werden konnte. Weiters wurde festgestellt, dass das Fortschreiten der Erkrankung und somit auch die Anzahl der Spitalsaufenthalte verringert wurden.“
Ambulante Therapie reduziert Spitalsaufenthalte
Die zunehmende Zahl an Lungen- und Atemwegserkrankungen stellt auch die österreichische Gesundheitsversorgung vor neue Herausforderungen, wie ein europaweites COPD-Audit der österreichischen Spitäler ergab. Priv.-Doz. Dr. Georg-Christian Funk, Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, ortet in Österreich Defizite im Bereich der poststationären Versorgung von COPD-Patienten: „Ambulante pneumologische Reha-Einrichtungen wie die in der Therme Wien Med können wesentlich dazu beitragen, dass die Zahl der Patienten, die aufgrund einer akuten Verschlechterung ihrer Erkrankung wiederholt stationär in einem Spital behandelt werden müssen, reduziert wird. Somit wird auch das Gesundheitssystem entlastet.“
Multidisziplinäres Atemmuskeltraining bei Bronchitis, COPD oder Asthma
Die Behandlungsschwerpunkte im Rahmen der Ambulanten Pneumologischen Rehabilitation in der Therme Wien Med liegen auf chronischer Bronchitis, COPD, Emphysem, Asthma bronchiale, Bronchiektasie, Lungengerüsterkrankungen wie Lungenfibrose, Sarkoidose oder Farmerlunge, pulmonale Hypertonie sowie Vor- oder Nachbehandlungen bei Operationen am Brustkorb. „Ein interdisziplinäres Ärzte- und Therapeutenteam bestehend aus Atemphysiotherapeuten, Sportwissenschaftern, Ernährungsberatern und Psychologen betreut Patienten in ihrem persönlichen sozialen Umfeld und erstellt entsprechend des Krankheitsbildes einen maßgeschneiderten Therapieplan. Die Ambulante Pneumologische Rehabilitation bietet eine Alternative zu stationären Aufenthalten und ermöglicht damit eine wohnortnahe berufsbegleitende Behandlung“, erläutert Mag. Christian Breitfuß, General Manager der Therme Wien Med, das interdisziplinäre Atemmuskeltraining. Die Kosten für eine ambulante pneumologische Rehabilitation in der Therme Wien Med werden von der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) oder der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) übernommen.
Gesundheitszentrum Therme Wien
Die „Therme Wien Med“ ist das Gesundheitszentrum innerhalb der „Therme Wien“ und eines der modernsten medizinischen Kompetenzzentren Österreichs für den Bereich des Stütz- und Bewegungsapparates. Auf einem Areal von zirka 6.000 Quadratmeter bietet die „Therme Wien Med“ der Vamed Vitality World über 200 Behandlungs- und Therapieplätze und beschäftigt ein Team von rund 100 medizinisch geschulten Mitarbeitern.
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