Atemmuskeltraining bei Lungenkrankheit

Mag. Dina Elmani
Atemmuskeltraining bei Lungenkrankheit

Die Therme Wien Med startete vor kurzem mit der
 Ambulanten Pneumologischen Rehabilitation. Ein interdisziplinäres
 Ärzte- und Therapeutenteam bietet Patienten mit Lungen- und
 Atemwegserkrankungen hochkomplexe, modulare Therapien, die 
berufsbegleitend, familienfreundlich und wohnortnahe durchgeführt 
werden können. Studien bestätigen eine signifikante Verbesserung des
 Krankheitsbildes durch Atemmuskeltraining – wodurch die Zahl stationärer Krankheitsaufenthalte
 verringert werden kann.

Atemwege befördern täglich 10.000 Liter Luft

Wenn sie gut funktionieren, beachtet sie keiner, dabei verrichten
 unsere Atemwege permanent Schwerstarbeit: Sie befördern und reinigen
 tagtäglich ungefähr 10.000 Liter Luft und sorgen dafür, dass wir
 genügend Sauerstoff aufnehmen. Aufmerksamkeit bekommen die wichtigen 
Organe erst, wenn einem buchstäblich die Luft wegbleibt. Weltweit
 leiden 210 Mio. Menschen an der chronisch obstruktiven 
Lungenerkrankung (COPD), auch bekannt als „Raucherlunge“, und 300 
Mio. Menschen an Asthma bronchiale – Tendenz steigend. In Österreich 
sind rund 1,6 Millionen Menschen von einer Allergie, zwischen 
600.000 und 700.000 Personen von Asthma betroffen und etwa ebenso
viele haben COPD.

Luftverschmutzung, Rauchen und virale Infekte schädigen Lunge

Akute Atemnot verbunden mit heftigen Hustenanfällen und Auswurf
 sowie die Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit sind die typischen Symptome einer Lungen- oder Atemwegserkrankung. Zu den 
Ursachen zählen Rauchen, Luftverschmutzung, aber auch der Umgang mit
 schädlichen Chemikalien und virale Infekte können die Lungenfunktion 
nachhaltig beeinträchtigen. Zudem spielen genetische Aspekte und die 
Ernährung bei der Entstehung von Lungenerkrankungen eine Rolle.

Ambulante Reha bei Lungenkrankheit

Die Therme Wien Med bietet seit dem Frühjahr 2012 eine Ambulante
 Pneumologische Rehabilitation an, die sich an den internationalen
 Guidelines für Rehabilitation bei Lungen- und Atemwegserkrankungen 
orientiert. Dr. Ralf Harun Zwick, Ärztlicher Leiter des neuen 
pneumologischen Zentrums in der Therme Wien Med: „Studien haben
 ergeben, dass Atemmuskeltraining sowie Ausdauer- und Krafttraining 
signifikante Verbesserungen bei Patienten mit einer chronischen 
Lungen- oder Atemwegserkrankung bewirken. Daher ist trotz
 medikamentöser Behandlung bei einer chronischen Lungenerkrankung
 immer auch eine pneumologische Rehabilitation angebracht.“

Atemmuskeltraining für geschwächte Lungen

Neben der konservativen medikamentösen Behandlung bildet die 
multidisziplinäre Rehabilitation mit Atemmuskeltraining, Ausdauer-
und Krafttraining einen wesentlichen Bestandteil in der Therapie von 
chronischen Atemwegs- und Lungenerkrankungen. Ziele sind die
 Reduktion von Atemnot, die Steigerung der körperlichen Aktivität und 
die bestmögliche Unabhängigkeit im täglichen Leben. In einer Studie,
 durchgeführt unter der Leitung von Dr. Ralf Harun Zwick, wurde der 
Effekt einer einjährigen ambulanten pneumologischen Rehabilitation
 auf Patienten mit COPD untersucht. Dr. Zwick: „Die Ergebnisse zeigen 
eine eindeutige Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit und 
der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Es wurde nachgewiesen, dass
 die Sauerstoffaufnahme statistisch signifikant gesteigert werden 
konnte. Weiters wurde festgestellt, dass das Fortschreiten der 
Erkrankung und somit auch die Anzahl der Spitalsaufenthalte 
verringert wurden.“

Ambulante Therapie reduziert Spitalsaufenthalte

Die zunehmende Zahl an Lungen- und Atemwegserkrankungen stellt 
auch die österreichische Gesundheitsversorgung vor neue 
Herausforderungen, wie ein europaweites COPD-Audit der
 österreichischen Spitäler ergab. Priv.-Doz. Dr. Georg-Christian Funk,
 Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie,
 ortet in Österreich Defizite im Bereich der poststationären
 Versorgung von COPD-Patienten: „Ambulante pneumologische
 Reha-Einrichtungen wie die in der Therme Wien Med können wesentlich 
dazu beitragen, dass die Zahl der Patienten, die aufgrund einer
 akuten Verschlechterung ihrer Erkrankung wiederholt stationär in
 einem Spital behandelt werden müssen, reduziert wird. Somit wird auch 
das Gesundheitssystem entlastet.“

Multidisziplinäres Atemmuskeltraining bei Bronchitis, COPD oder Asthma

Die Behandlungsschwerpunkte im Rahmen der Ambulanten
 Pneumologischen Rehabilitation in der Therme Wien Med liegen auf
 chronischer Bronchitis, COPD, Emphysem, Asthma bronchiale,
 Bronchiektasie, Lungengerüsterkrankungen wie Lungenfibrose,
 Sarkoidose oder Farmerlunge, pulmonale Hypertonie sowie Vor- oder
 Nachbehandlungen bei Operationen am Brustkorb. „Ein interdisziplinäres Ärzte- und Therapeutenteam bestehend aus
 Atemphysiotherapeuten, Sportwissenschaftern, Ernährungsberatern und
 Psychologen betreut Patienten in ihrem persönlichen sozialen Umfeld 
und erstellt entsprechend des Krankheitsbildes einen
maßgeschneiderten Therapieplan. Die Ambulante Pneumologische
 Rehabilitation bietet eine Alternative zu stationären Aufenthalten 
und ermöglicht damit eine wohnortnahe berufsbegleitende Behandlung“,
 erläutert Mag. Christian Breitfuß, General Manager der Therme Wien
Med, das interdisziplinäre Atemmuskeltraining. Die Kosten für eine ambulante pneumologische Rehabilitation in der
 Therme Wien Med werden von der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) 
oder der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) 
übernommen.

Gesundheitszentrum Therme Wien 

Die „Therme Wien Med“ ist das Gesundheitszentrum innerhalb der
 „Therme Wien“ und eines der modernsten medizinischen Kompetenzzentren 
Österreichs für den Bereich des Stütz- und Bewegungsapparates. Auf
 einem Areal von zirka 6.000 Quadratmeter bietet die „Therme Wien Med“ der Vamed Vitality World über 200 
Behandlungs- und Therapieplätze und beschäftigt ein Team von rund 100
 medizinisch geschulten Mitarbeitern.

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