Dass Schimmelpilze in der Wohnung nicht gesund sind, ist mittlerweile vielen Menschen bewusst. Eine häufige Erkrankung infolge von Schimmelpilze ist die ABPA.
Die Allergische Bronchopulmonale Aspergillose (ABPA; nicht zu verwechseln mit der infektiösen Aspergillose) ist eine allergische Lungenerkrankung. Sie wird durch verschiedene Aspergillus-Schimmelpilze ausgelöst, wie Aspergillus fumigatus und Aspergillus niger (Schwarzschimmel). Der Schimmelpilz Aspergillus fumigatus kommt vor allem auf verwesenden Pflanzen vor. Gängige Quellen dieser ABPA-auslösenden Schimmelpilze sind Blumentopferde, Zimmerpflanzen einschließlich Hydrokulturen, schimmlige Nahrung (insbesondere Obst), verrottetes Holz, Biomüll, Silos, aber auch feuchte Wände, Zierbrunnen, Dampfbügeleisen, Raumbefeuchter und Klimaanlagen, Tierfutter und tierische Exkremente.
Asthma- und Mukoviszidose-Patienten sind besonders gefährdet
Besonders betroffen sind Menschen, die bereits an Asthma und Mukoviszidose erkrankt sind. Etwa 1 bis 5 Prozent der Asthma-Erkrankten können irgendwann in ihrem Leben daran erkranken, bei den Mukoviszidose-Patienten liegt das Risiko sogar bei 5 bis 10 Prozent, anderen Angaben zufolge sogar bei 30 Prozent. Schätzungen zufolge leiden weltweit 193 Millionen Menschen an einer ABPA.
Die Symptome ähneln denen einer Tuberkulose: Gewichtsverlust, bräunlicher Auswurf, länger anhaltendes Fieber, Brustschmerzen. Dazu kommen Asthma-typische Symptome wie Kurzatmigkeit, Husten und Keuchen.
Für die Erkrankung werden fünf Verlaufsphasen beschrieben:
- Erstmanifestation
- zeitweise Rückbildung (Remission)
- Erneute Verschlimmerung
- Asthma (Kortikoide erforderlich)
- Lungenfibrose (Vernarbung des Lungengewebes)
Gefahr der Lungenfibrose mit Folgeerkrankungen
Das wichtigste Therapieziel ist die Vermeidung der Lungenfibrose, da die vernarbten Bereiche nicht mehr für den Gasaustausch zur Verfügung stehen. Mögliche Folgen wären Atembeschwerden, erhöhter Blutdruck des Lungenkreislaufs und Cor pulmonale (Rechtsherzbelastung).
Die Standard-Behandlung der als nicht heilbar angesehenen Erkrankung besteht zum einen in einer Cortison-Behandlung in Verbindung mit einem Antimykotikum, einem Arzneimittel zur Bhenaldung von Pilzinfektionen, zum andern in einer Umweltsanierung und der Vermeidung möglicher Allergenträger (u.a. Zimmerpflanzen, Federbetten, Haustiere).
Wie Forscher der Universität von Manchester und der Universität von Toronto nun herausgefunden haben, können orale Antimykotika offensichtlich die Symptome der ABPA um 60 – 70% lindern. 75 Prozent der behandelten Patienten konnten sogar auf die Einnahme oraler Kortikosteroide verzichten.
Photo © Rudolpho Duba / pixelio.de
Kommentare zu diesem Thema beendet.