Neurodermitis durch Schimmel

Julia Maurer
Neurodermitis durch Schimmel

 

Neuere Studien zeigen, dass Schimmel nicht nur Asthma, sondern auch Neurodermitis auslösen und verschlimmern kann. Ein Grund mehr, den Schimmelsporen den Kampf anzusagen.

Schimmel in der Wohnung ist generell bedenklich, egal, ob Sie gegen Schimmelpilzsporen allergisch sind oder nicht. Während beim Asthma vor allem das Einatmen der Sporen für die typischen allergischen Reaktionen sorgt, ist es beim Neurodermitis-Patienten zusätzlich der Hautkontakt. Dazu muss der Neurodermitiker jedoch nicht unbedingt die schimmelbefallenen Stellen anfassen. Die Schimmelsporen fliegen durch die Luft und können sich somit auch in der Haut festsetzen.

Schimmel begünstigt Neurodermitis

Doch nicht nur feuchte Räume mit Schimmelbefall können die Neurodermitis verstärken. Trockene, warme Heizungsluft, wie sie in den Wintermonaten oft in Wohnungen vorherrscht, führt dazu, dass die Haut austrocknet und poröser wird. Und damit werden regerechte Eintrittspforten für Schimmelsporen geöffnet. Sie können nun besser in die Haut gelangen und dort die Neurodermitis-Beschwerden auslösen.

Besonders gefährdet sind kleine Kinder, da ihr Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist. Das gilt sogar für den Fall, dass sie auch nur das erste Lebensjahr in einem Raum mit Schimmelbefall zubringen. Entsprechende Nachweise lieferte unter anderem die über 20 Länder angelegte ISAAC-Studie.

So beugen Sie Schimmel in der Wohnung vor:

  • Schimmel entsteht in schlecht gelüfteten, feuchten Räumen. Das A und O ist deshalb, auf ein gutes Raumklima zu achten. Regelmäßiges Lüften (täglich zweimal 10 Minuten auf Stoß) und Entfeuchten der Räume entzieht den Schimmelpilzen die Lebensgrundlage.
  • Ebenfalls hilfreich können Geräte zur Verbesserung des Raumklimas sein. Hier sollten Sie aber darauf zu achten, dass Sie nicht den Teufel mit Beelzebub austreiben. Denn manche Raumklimageräte sind wahre Keimschleudern.
  • Vorhandener Schimmel sollte fachmännisch beseitigt werden.

Fast jede sechste deutsche Wohnung ist von Schimmel befallen. Das ergab die Anfang 2013 veröffentlichte Studie „Wohnen und Leben 2012“ des Marktforschungsinstituts innofact. Der Verband privater Bauherren (VPB) in Berlin geht sogar davon aus, dass jeder zweite Neubau mit Schimmelsporen belastet ist. Sieben Prozent der Kinder leben in einem Haushalt mit Schimmelbefall. Eine Studie der Humboldt-Universität im Auftrag der Velux ergab, dass bereits 41 Prozent der deutschen Bevölkerung schon einmal mit Schimmelproblem in der eigenen Wohnung betroffen war.
Photo © uschi dreiucker / pixelio.de

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