Die Begriffe Kuhmilch-Allergie und Laktose-Intoleranz werden häufig synonym verwendet. Es handelt sich dabei jedoch grundsätzlich um unterschiedliche Unverträglichkeiten, auch wenn es dabei gewisse Gemeinsamkeiten gibt. Anders ausgedrückt: Wer eine Laktose-Intoleranz hat, kann laktosefreie Kuhmilchprodukte beschwerdefrei genießen. Wer an einer Kuhmilch-Allergie leidet, muss auch auf diese Produkte verzichten.
Dass die Kuhmilch-Allergie häufig mit einer Laktose-Unverträglichkeit verwechselt wird, liegt an den fast gleichen Symptomen: Blähungen, Durchfall und Übelkeit.
Unterschied Kuhmilch-Allergie und Laktose-Intoleranz
Bei der Kuhmilch-Allergie reagiert das Immunsystem, meist genetisch bedingt, überempfindlich auf bestimmte Eiweiße, die in der Kuhmilch enthalten sind, aber nicht in anderer Milch. Kuhmilch-Allergien treten in der Regel bei Kleinkindern auf. Betroffen sind etwa 2 von 100 Säuglingen. Im Laufe der Entwicklung verliert sich diese Allergie jedoch, und nur wenige Erwachse leiden an einer Kuhmilch-Allergie. Bei einer solchen Allergie sind alle Produkte zu meiden, die irgendeine Form von Kuhmilch-Produkten enthält, angefangen über Joghurt, Käse, Butter und Molke bis hin zu industriellen Produkten mit versteckten Milchbestandteilen – unter anderem Schokolade, Fertigprodukte, Würzsoßen und vieles mehr.
Die Laktose-Intoleranz (LI) betrifft einen weitaus größeren Teil der Bevölkerung, und sie tritt auch bei Erwachsenen häufig auf.
Bei der LI fehlt Betroffenen das Dünndarm-Enzym Lactase, das die Laktose aufspaltet in Traubenzucker und Schleimzucker. Er gelangt unverdaut in den Dickdarm. Bereits beim ersten Kontakt treten die beschriebenen Symptome auf. Es werden jedoch keine Antikörper gebildet. Und das unterscheidet die (Kuhmilch-)Allergie von der (Milchzucker-)Intoleranz.
Eine LI besteht nicht von Geburt an, sondern entwickelt sich erst im Laufe der Zeit. Allerdings sollte sie von einem Allergologen bestätigt werden, denn die Symptome können auch von einem Reizdarm oder einer entzündlichen Darmerkrankung herrühren. Je nach Ausmaß der Intoleranz hilft ein Ausweichen auf laktosefreie Produkte und/oder die Einnahme von Lactase-Tabletten oder -Kapseln. Sofern Sie gänzlich auf Milchprodukte verzichten (müssen), sollten Sie auf Ihre Calcium-Versorgung achten.
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