Eine Kontaktallergie gegen Nickel erfordert von den Betroffenen eine hohe Wachsamkeit, denn der allergieauslösende Stoff verbirgt sich in vielen Alltagsgegenständen. Beim unwissentlichen Kontakt mit solchen Dingen kann es dann in der Folge schnell zu Hautrötungen, Jucken und Ekzemen kommen.
Nickel ist inzwischen als Allergen anerkannt und muss ausgewiesen beziehungsweise bereits im Produktionsprozess reduziert werden. So dürfen gemäß EU-Richtlinie (94/27/EG) Gegenstände, die direkt und für einen längeren Zeitraum mit der Haut in Berührung kommen, nur noch maximal 0,5 μg Nickel/cm2/Woche freisetzen. Dies betrifft zum Beispiel Gürtelschnallen, Nieten, Knöpfe, Piercingschmuck, Armbänder und Reißverschlüsse.
Viele weitere Alltagsgegenstände sind mit Nickel belastet
Schwedischen Umweltmedizinern geht die Auflistung aber noch nicht weit genug. Sie besuchten einschlägige Läden für Kurzwaren, Schreibwaren, Künstlerbedarf, Accessoires und Elektronikgeräte und nahmen Abstriche von Produkten, bei denen ein potenzieller Hautkontakt zu erwarten ist und somit eine Kontaktallergie ausgelöst werden könnte. Das Ergebnis ist eher erschreckend, denn viele Alltagsprodukte wurden so ebenfalls positiv auf Nickel getestet, darunter Fingerhüte, Häkel-, Strick- und Nähnadeln, aber auch Pinsel, Schreibstifte, Fitnessarmbänder, Handtaschen und Geldbörsen, Regenschirme und sogar Laptops und Computermäuse. Bei einigen weiteren Produkten waren die Ergebnisse nicht eindeutig, und damit sind diese Produkte zumindest verdächtig. Die Mediziner fordern deshalb, den ursprünglichen Produktkatalog der EU-Richtlinie entsprechend zu erweitern.
Besonders bemerkenswert fanden die Forscher die Tatsache, dass viele elektronische Geräte positiv getestet wurden. Sie vermuten deshalb, dass viele der Nickel-Allergien bei jungen Menschen auch mit dem Umgang dieser Personengruppe mit solchen Geräten zusammenhängen könnten.
Betroffenen ist generell zu empfehlen, vor allem bei metallischen Gegenständen, die dauerhaft mit der Haut in Berührung kommen könnten, beim Hersteller direkt nachzufragen und im Zweifelsfall lieber auf den Gegenstand zu verzichten und auf eine nickelfreie Alternative auszuweichen, etwa bei Uhrarmbändern oder bei Brillengestellen auf Kunststoffprodukte. In einigen Fällen genügt es allerdings auch, entsprechende Applikationen von Alltagsgegenständen (z.B. Nieten in Jeans) auf der Hautseite zu kaschieren indem man sie beispielsweise mit einem kleinen Pflaster abklebt.