Hormonell wirksame Stoffe in Kosmetika

Julia Maurer
Hormonell wirksame Stoffe in Kosmetika

Schönheit muss leiden, heißt es im Volksmund. Wenn aber die Schönheit auf Kosten der Gesundheit geht, wird es kritisch. Besonders problematisch sind in diesem Zusammenhang Zusatzstoffe in Kosmetika, die die Hormone beeinflussen.

Eine vom BUND (Bund für Naturschutz und Umwelt Deutschland) durchgeführte Studie aus dem Jahre 2013 zeigte alarmierende Ergebnisse: Von über 60.000 untersuchten Produkten zur Pflege und Kosmetik enthielten fast ein Drittel Stoffe, die das menschliche Hormonsystem belasten. Jedes fünfte der getesteten Produkte enthielt sogar mehrere solcher Substanzen. Spitzenreiter dabei war der Stoff Metylparabolen, der vielen Kosmetika und Pflegeprodukten als Konservierungsmittel hinzugefügt wird.

Viele Kosmetika belasten das Hormonsystem

Dies wäre an sich bereits problematisch genug. Verschlimmernd kommt aber hinzu, dass sich verschiedene dieser Substanzen sogar gegenseitig in ihrer Wirkung verstärken können. So können einzelne winzige, kaum belastende Stoffe in ihrem Zusammenspiel sehr stark auf das Hormonsystem einwirken. Das kann zum Beispiel passieren, wenn Sie relativ zeitnah verschiedenen Kosmetik- und Pflegeprodukte verwenden, etwa ein Shampoo und anschließend eine Haartönung.

Die Schadstoffe wirken im Körper wie natürliche Hormone. Diese Stoffe werden in Verbindung gebracht mit Gesundheitsproblemen, die in den vergangenen Jahrzehnten weltweit verstärkt auftreten, hormonbedingte Krebsarten wie Brust-, Prostata- und Hodenkrebs, aber auch eine verfrühte Pubertät bei Mädchen. Besonders gefährdet sind Ungeborene im Mutterleib, Kleinkinder und Pubertierende.

Hilfe durch den Dschungel der Chemikalien in Kosmetika bietet die kostenlose App ToxFox, die Sie sich bei Google Play Store beziehungsweise iTunes auf Ihr Smartphone oder iPhone herunterladen können. Die wichtigen Informationen erhalten Sie entweder, indem Sie mit der Smartphone-Kamera den Strichcode des Produktes einscannen, oder über die Stichwortsuche der App, die derzeit über 80.000 Produkte abdeckt.

Als weitere Strategie, um sich vor hormonbelastenden Kosmetika zu schützen, können Sie sich im Bereich der Naturkosmetika umschauen. Hier gibt es auch unter den Marktführern einige Hersteller, deren getestete Produkte ohne solche Schadstoffe auskommen.


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