Bei einer Latex-Allergie stellt sich für viele Menschen auch das Problem nach Alternativen zur Verhütung mit einem Kondom. Diese Frage ist jedoch nicht unbedingt erforderlich oder zumindest nicht ganz richtig. Denn die Industrie hat längst auf das Problem reagiert.
Bei einer Latex-Allergie handelt es sich um eine Kontaktallergie, die durch den Hautkontakt mit Latexprodukten ausgelöst wird. Latex ist ein Produkt aus der Milch des Kautschukbaumes. Es wird in vielen Gebrauchsgegenständen verwendet, vom Schnuller über Spielzeug und Wärmflaschen bis hin zu Kondomen. Auch viele Produkte im medizinischen Bereich wie Einmalhandschuhe, Pflaster und Katheter enthalten Latex .
Bei etwa zwei Prozent der Bevölkerung besteht eine Latex-Allergie . Dies betrifft unter anderem medizinisch tätige Personen, aber auch die Allgemeinbevölkerung. Dabei werden zwei Allergie-Typen unterschieden.
Während beim Typ 1 eine echte Allergie gegen Latex vorliegt, die sich auch recht schnell bemerkbar macht, sind es beim Typ 4 Zusatzstoffe wie Farbstoffe oder Antioxidantien, die das Immunsystem auf den Plan rufen. Hier treten die Symptome verspätet ein, meist erst nach 12 Stunden. Im letzteren Fall treten Hautrötungen und Kontaktekzeme auf, bei der Typ-1-Allergie runde, weißliche Hauterhebungen, Reizungen der Nasen- und Augenschleimhäute, bisweilen auch Bronchialasthma oder sogar ein anaphylaktischer Schock.
Schützen Sie sich alternativ mit Latex-freien Kondomen
Da Kondome in der Regel ebenfalls aus Latex hergestellt werden, besteht hier bei betroffenen Personen ein besonderes Problem für den Mann selbst als Kondomträger als auch für die Frau, da die Vaginalschleimhäute besonders empfindlich sind, so dass es hier leicht zu Brennen und Juckreiz kommen kann.
Dies bedeutet aber nicht, dass bei einer Latex-Allergie auf die Verhütung mit einem Kondom verzichtet werden muss. So bietet die Firma Durex beispielsweise bereits latexfreie Kondome an. Diese Polyisopren-Kondome können das Allergie-Risiko zwar nicht gänzlich ausschließen, sind aber eine gute Alternative. Polyisopren ist künstlich hergestelltes Latex .
Andere Hersteller verwenden Polyurethan als Latex-Ersatz. Beide Varianten bieten nicht nur Schutz vor ungewollter Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV. Eine weitere Alternative zu Latex-Kondomen sind solche aus Schafdarm. Diese bieten zwar Schutz vor Schwangerschaft, aber nicht vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen.
Eine Latex-Allergie ist also keine Ausrede zum Verzicht auf ein Kondom. Mit einer der genannten Alternativen schützen Sie nicht nur sich, sondern auch Ihren Partner – sowohl vor einer Schwangerschaft, vor einer Infektion und auch vor den Symptomen einer Kontaktallergie.