Reizende Kosmetik erkennen

Mag. Dina Elmani
Reizende Kosmetik erkennen

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Schönheit hat ihren Preis und geht mitunter oft auf Kosten der Gesundheit. Und damit sind nicht unbedingt nur Beauty-OPs gemeint. Gerade Allergiker kämpfen mit den Kontaktstoffen in Lippenstift, Feuchtigkeitscremen oder Mascara. Ironischerweise reizen uns oft jene Kosmetika besonders, die uns eigentlich hübscher machen und pflegen sollten. Ihre allergenen Inhaltsstoffe greifen den Körper an und verursachen rote Flecken, Juckreiz und Entzündungen der Haut. Weil Kosmetika nicht nur gut duften und wirken müssen, sondern auch lange haltbar und ansehlich sein sollen, wird in den Hexenküchen der Kosmetikkonzerne mit einer Myriade von Stoffen gearbeitet. Dementsprechend lang ist daher die Palette der Ingredienzien. Sie lässt sich grob in vier Kategorien einteilen: Reizende Kosmetik enthält Substanzen für den guten Duft, die Wirkung (Grundstoffe), für Haltbarkeit und Farbe.

Haltbare Basisstoffe mit Nebenwirkungen

Die Basisstoffe – man spricht von Grund- und Hilfsstoffen – bilden die Grundlage für Kosmetika. Es sind dies meistens Lanolin und Kolophonium, das auch als Bogen- oder Geigenharz bezeichnet wird. Lanolin oder Wollwachs wiederum ist ein fettiger Stoff, der aus den Talgdrüsen von Schafen gewonnen wird und wasserunlöslich ist. Beide können allergische Reaktionen verursachen, wie Tests belegen. Zusätzlich werden die kosmetischen Gemische noch mit Konservierungsstoffen angereichtert, um Zersetzungsprozesse durch Bakterien oder Pilze zu vermeiden beziehungsweise hinaus zu zögern. Die gängigsten Substanzen sind das MCI/MI-Gemisch, Formaldehyd, Paraben, Thiomersal und Isothiazolinon.

Dufte Stoffe mit allergener Wirkung

Duftstoffe sind das Salz in der Suppe jedes Kosmetikprodukts und nicht nur von Parfum. Denn kaum jemand will freiwillig mit schlecht riechenden Substanzen in Kontakt geraten. Die schlechte Nachricht für Allergiker ist aber, dass gerade Duftstoffe eine enorm allergene Wirkung haben. Besonders reizend wirken Eichenmoos, Farnesol, Eugenol, Zimtaldehyd und Hydroxycitronellal. Und das sind gerade mal fünf von insgesamt rund 3000 Duftstoffen, die es gibt. Die gute Nachricht: nicht alle Düfte lösen eine Sensibilsierung aus. Da es aber immer mehr Duftallergiker gibt müssen in der EU mittlerweile 26 allergene Duftstoffe auf Verpackungen eigens deklariert werden.

Kunterbunte Allergieauslöser

Farbstoffe werden vor allem in Haarfärbemitteln häufig eingesetzt. Dabei spielt es allerdings keine Rolle, ob man auf natürliche Produkte wie Henna zurückgreift, da die molekulare Struktur verantwortlich für die Färbung ist, nicht ob es natürlich oder chemisch erzeugt wurde. Diese Tatsache gilt im übrigen für alle Kosmetika. Es reicht leider für Allergiker nicht aus auf Naturprodukte auszuweichen, da etwa auch natürliche Aromastoffe – zum Beispiel ätherische Öle – allergene Wirkung haben können. Die einzige Möglichkeit ist, das Kleingedruckte auf den Verpackungen zu lesen und sich über die Inhaltsstoffe genau zu informieren. Nur so kann man potenziellen Allergenen aus dem Weg gehen. Und in jedem Fall gilt bei Hautallergikern in Bezug auf reizende Kosmetik: weniger ist oft mehr!

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