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Tagebuch schreiben ist doch nur was für Kinder. Irrtum. Sich Notizen über sein Leben zu machen erleichtert nicht nur den Alltag, sondern hilft gerade Allergikern beim nächsten Gespräch mit dem Arzt. Denn: wer als Heuschnupfen seine Symptome präzise notiert, muss sich beim nächsten Arztbesuch nicht auf das Bauchgefühl verlassen wenn es um die Frage nach dem Grad der Beschwerden geht. Darüber hinaus lässt sich bei genauer Buchführung eine Korrelation zwischen Symptomen und Pollenflug ablesen. Besonders empfehlenswert ist das elektronische Pollentagebuch der deutschen Pollenstiftung, das in Zusammenarbeit mit polleninfo.org und der Medizin-Uni Wien konzipiert wurde.
Pollentagebuch im Internet
Unter pollentagebuch.at ist es nach erfolgter Registrierung möglich, seine Beschwerden exakt zu dokumentieren. In einem ersten Schritt wird der Heuschnupfenallergiker aufgefordert Gesamtbefinden und Aufenthaltsort anzugeben. Als zweiten Schritt werden im Detail die aufgetretenen Symtpome an den Augen, der Nase und der Lunge festgehalten. Als letzten Punkt können Medikamente (Augentropfen, Spray, Homöopathisches oder Sonstiges) angegeben werden. Das Tagebuchblatt gibt sogar Raum für Bemerkungen. Die Daten sollten idealerweise täglich erfasst werden.
Statistik der Beschwerden und der Belastung
Vergessliche Zeitgenossen haben die Möglichkeit unter „Einstellungen“ sich tägliche Erinnerungsmails übermitteln zu lassen. Denn wird das Pollentagebuch gewissenhaft geführt, lässt sich nach einigen Tagen mittels Graphs eine Visualisierung erstellen. So sieht man auf einen Blick, welche Pollenbelastung für die Beschwerden verantwortlich war. Sie zeigt dem Patienten und dem behandelnden Arzt die Wechselbeziehungen zwischen allergischen Beschwerden und dem Pollengehalt der Luft an dem jeweiligen Aufenthaltsort. Dies ermöglicht den Therapieerfolg besser zu kontrollieren und die Behandlung optimal den Bedürfnissen des Heuschnupfen-Allergikers anzupassen.
Bestimmung der Schwellenwerte bei Pollenallergikern
Das Pollentagebuch kann nicht nur in Österreich sondern in ganz Europa geführt werden. Mit dem elektronischen Pollentagebuch möchten die Initiatoren – die deutsche Pollenstiftung, polleninfo.org und die Medizin-Uni Wien – aber auch gleichzeitig allgemeine Daten sammeln. Denn eine bisher weitgehend ungeklärte Frage betrifft die Bestimmung der Schwellenwerte bei Pollenallergikern. Das ist die Zahl an Pollen in der Luft, die bei Patienten mit Heuschnupfen oder Asthma allergische Beschwerden auslösen. Die europaweite Erfassung von Patientensymptomen ist nun in Verbindung mit der Stärke des regionalen Pollenflugs möglich. Das Tagebuch kann natürlich anonym geführt werden.
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