Die warmen Jahreszeiten bringen nicht nur Erfreuliches mit sich, sondern sind auch Hochsaison besonders lästiger Plagegeister, nämlich der Gelsen (Stechmücken). Gelsenstiche sind durch ihren Juckreiz bereits für nicht-Allergiker recht unangenehm. Allergiker können darauf im schlimmsten Fall sogar mit einem anaphylaktischen Schock reagieren.
Damit die Gelsenweibchen ihre Fortpflanzung sichern können, benötigen sie Blut. Dieses zapfen sie mit Hilfe ihres Stechrüssels aus der Haut ihres Opfers, das über dessen Schweiß und Körperwärme geortet wird. Damit das Blut nicht gerinnt, wird vor der Mahlzeit ein wenig Speichel in die Einstichstelle eingespritzt. Dieser Gelsenspeichel enthält unter anderem ein Antigerinnungsmittel und ein Betäubungsmittel, weshalb der Stich erst verspätet wahrgenommen wird. Und genau diese Proteine verursachen den späteren Juckreiz, die Bildung von Hautrötungen und Quaddeln. Dabei handelt es sich zwar bereits um kleine, allergische Reaktionen, die aber in der Regel keine dramatischen Auswirkungen haben. Bei besonders empfindlichen Menschen können aber auch Kreislaufbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen oder sogar Atemnot auftreten.
Gegen Gelsenstich-Juckreiz helfen meist Desinfektion und Kühlung
Bei weniger empfindlichen Gelsenstich-Opfern genügt es, wenn sie die Einstichstelle desinfizieren und anschließend kühlen. Hierzu gibt es auch entsprechende Mittel in der Apotheke, etwa kühlende Gels oder antihistaminhaltige Salben. Vielfältig empfohlene Hausmittel wie Zwiebel, Kartoffel, Lavendelöl oder aufgelegter Topfen (Quark) werden subjektiv als Juckreiz-lindernd empfunden. Abzuraten ist allerdings von dem Brauch, die Wunde mit eigener Spucke einzureiben, da der Speichel Bakterien enthält. Auch wenn der Juckreiz noch so groß ist: Auf keinen Fall sollten Sie an der Wunde kratzen, da durch das Aufkratzen ebenfalls Bakterien in die Wunde eindringen können.
Bei einer heftigeren allergischen Reaktion sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um eine Allergie abzuklären und eine entsprechende Behandlung einzuleiten. In der Regel werden dabei Antihistaminika und Cortison eingesetzt. Besonders empfindliche Personen sollten in jedem Fall ihr Notfallset mit sich führen und ihre Verwandten, Freunde und Kollegen entsprechend instruieren. Insbesondere bei einem anaphylaktischen Schock (Atemnot) muss sofort ein Notarzt gerufen werden.
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