Die Diagnose Allergie bedeutet für viele Patienten zunächst einmal einen Schock, und Allergiker fragen sich, wieweit dies ihr weiteres Leben beeinflusst. Dahinter steckt auch die Frage, ob die Allergie heilbar ist, ob und wie man damit leben kann und ob sie sich möglicherweise sogar verschlimmert. Diese Fragen lassen sich jedoch nicht pauschal beantworten. Die weitere Entwicklung einer Allergie hängt teilweise auch von den Ursachen ab.
Grundsätzlich lassen sich bei Allergien drei mögliche Entwicklungsrichtungen unterscheiden:
- Verschlimmerung: Die Allergie wird im Laufe der Zeit schlimmer, es können auch zusätzliche Beschwerden und Komplikationen auftreten.
- Gleichbleibend: Die Allergie bleibt in der aktuellen Form und Schwere bestehen. Damit ist sie zumindest berechenbar, und die Behandlung bleibt im Wesentlichen gleich.
- spontane Besserung: In einigen Fällen kann es auch vorkommen, dass die Allergie wieder verschwindet und irgendwann kaum noch oder sogar keine Symptome mehr auftreten.
So entwickeln beispielsweise nur drei bis fünf Prozent der Kinder, die an Asthma leiden, eine dauerhafte Erkrankung im Erwachsenenalter. Umgekehrt kann Asthma auch erst im Erwachsenenalter auftreten und dann besonders schwere Symptome auslösen. Bei manchen Asthma-Kindern kann das Asthma vorübergehend verschwinden und dann im Erwachsenenalter wieder auftreten.
Ursachen weitgehend ungeklärt
Die Ursachen für diese Zusammenhänge sind noch weitgehend unklar. Als Risikofaktoren werden unter anderem genetische und epigenetische Faktoren sowie Umwelteinflüsse genannt. Etwa 40 Prozent der Bevölkerung trägt die Gene als erhöhtes Allergierisiko in sich, aber nur bei der Hälfte davon tritt die Allergie tatsächlich irgendwann in Erscheinung. So können selbst über 65-Jährige, die ihr Leben lang allergiefrei waren, noch allergische Erkrankungen entwickeln.
Eine bestehende Allergie kann beispielsweise zu Asthma führen. Kinder von Eltern mit einer atopischen Erkrankung wie Heuschnupfen, Neurodermitis oder allergischem Asthma bronchiale sind besonders gefährdet. Eine andere Ursache ist Zigarettenrauchen. Möglicherweise werden hier auch bereits vorgeburtlich die Weichen gestellt, wenn die Mutter während der Schwangerschaft raucht.
Bei einer Pollenallergie ist es zum Beispiel entscheidend, ob die Person dem Allergen ausgesetzt ist oder nicht. So kann ein Ortswechsel in ein pollenfreies Gebiet die Symptome verschwinden lassen. Die Allergenvermeidung heilt jedoch nicht die Allergie. Das gilt auch für Tierhaar-, Milbenkot- und Nussallergie. Bei einem Kontakt mit dem Allergen treten die Symptome meist wieder auf.