Mit dem Kind zum Arzt: Asthma

Julia Maurer
Mit dem Kind zum Arzt: Asthma


Im Mittelpunkt steht der Patient. Doch diese Medizinerrichtlinie gilt leider nur selten für Kinder mit Asthma. Zumindest dann nicht, wenn es um das Erfragen der Patienteninformationen geht. Ein grober Fehler, meinen amerikanische Wissenschaftler. Denn immerhin ist das Kind der Spezialist für seine Symptome.

<

Wer krank ist, weiß meist am besten Bescheid, wo der Schuh drückt. Das gilt auch für Kinder im Allgemeinen und für Kinder mit Asthma im Besonderen. Die Unsitte, dass Ärzte die krankheitsrelevanten Informationen meist nur von den Eltern abfragen, ist leider weit verbreitet. Amerikanische Wissenschaftler sind der Meinung, dass das Asthma-Kind in fünf wichtigen Bereichen selbst Auskunft geben kann und auch sollte. Damit ließe sich die Therapie wesentlich verbessern.

Sport und andere Aktivitäten?

Wenn das Kind am Sport und an anderen Freizeitaktivitäten teilnehmen kann, zeigt dies dem Arzt, dass die Therapie gut gewählt ist. Umgekehrt gilt: Berichtet das Kind, dass es beim Sport aussetzen muss und auch bei Freizeitaktivitäten nicht mitmachen kann, muss die Therapie korrigiert werden.

Draußen oder drinnen?

Kann das Kind genauer eingrenzen, ob die Beschwerden im Haus oder draußen schlimmer werden, gibt dies Hinweise auf mögliche Auslöser. Im Haus könnten dies zum Beispiel Haare von Haustieren sein oder Schimmelpilze, draußen etwa Pollen. Immerhin leiden etwa 60 bis 80 Prozent der Asthma-Kinder auch an Allergien

Psychosoziale Situation?

Das Asthma darf nicht dazu führen, dass das Kind sich ausgegrenzt oder deprimiert fühlt. Dies sollte vom behandelnden Arzt und von den Eltern hinterfragt werden.

Schulfehltage?

Musste das Kind wegen seiner asthmatischen Beschwerden dem Unterricht fernbleiben, ist die Therapie ebenfalls zu überdenken. Studien gehen davon aus, dass so gut drei Viertel der Fehltage vermieden werden könnten. Das ist nicht nur wichtig für das Mitkommen im Unterricht, sondern auch für die psychosoziale Situation des Kindes.

Asthma-frei?

Auch wenn die Asthma-Beschwerden oder gar Anfälle einmal ausbleiben, sollte das Kind weiterhin seinen Inhalator bei sich tragen und benutzen. Asthma ist nicht heilbar, und ein Anfall kann jederzeit unerwartet auftreten.

Achten Sie als Eltern im Arztgespräch darauf, dass der Arzt das Kind berichten lässt und ihm auch richtig zuhört. Gegebenenfalls richten Sie die an Sie gerichteten Fragen einfach an das Kind weiter.



Lesen Sie auch:
Schulanfang und Allergien
Inhalation: Gefahr für die Nebenniere?
Atemgymnastik bei Asthma: 3 Übungen


Photo © Shutterstock

Kommentare zu diesem Thema beendet.